Trotz Pandemie und Inflation ist die Initiative Tierwohl (ITW) nach eigenen Angaben auf Erfolgskurs und arbeitet an einer neuen Programmphase, die 2024 startet. Aktuell profitieren 27,6 Mio. Tiere in der Schweinemast, 15 Mio. Ferkel und 715 Mio. Tiere in der Hähnchen- Puten- und Pekingenten-Mast jährlich von den streng kontrollierten Maßnahmen in der ITW. Diese Breitenwirkung spiegelt sich auch im Regal des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) wider: Der Marktanteil von Schweinefleisch mit ITW-Siegel, liegt bei 68 % und bei Geflügelfleisch sogar bei 90 % vom Sortiment der teilnehmenden Unternehmen des LEHs. Ungeachtet der politischen Entwicklungen arbeiten alle Beteiligten an den Rahmenbedingungen für eine neue Programmphase ab 2024.
Schweine
2024 startet die neue Programmphase für Schwein. Ziel ist es, künftig eine geschlossene Lieferkette bei ITW-Schweinen herzustellen: 2024 soll die gesamte Kette von der Sauenhaltung bis zur Schlachtung geschlossen werden. Damit soll auch die Finanzierung der Ferkelerzeugung ab dem Zeitpunkt über den Markt erfolgen.
Geflügel
Die ITW-Beteiligten sind entschlossen eine neue Programmphase für Geflügel zu gestalten. Derzeit werden die Einzelheiten für die neue Laufzeit für Hähnchen und Pekingenten erarbeitet. Bei Puten müssen die neuen Pläne des Bundesministeriums bewertet werden, dazu laufen Gespräche.
Rind
Der Fokus liegt darauf, das Interesse der Tierhalter zu wecken, Vermarktungswege zu etablieren und die erforderlichen Mengen für die Umsetzung und Kennzeichnung im LEH in der Breite weiter aufzubauen. Aktuell sind knapp 400 Betriebe zur Teilnahme an der ITW Rind angemeldet. „Mit über 100.000 Tieren, die pro Jahr von diesen Betrieben kommen, ist eine flächendeckende Umstellung des Marktes auf ITW-Ware dieses Jahr voraussichtlich noch nicht möglich“, erklärt ITW-Geschäftsführer Robert Römer. „Ungeachtet dessen sind wir und die Branchenbeteiligten davon überzeugt, dass die Umsetzung der Kennzeichnung von ITW-Rindfleisch in der Breite ab 2024 gelingen wird“, ergänzt er.
Im Profil: Mit der 2015 gestarteten Initiative Tierwohl (ITW) bekennen sich Partner aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Lebensmittelhandel und Gastronomie zu ihrer gemeinsamen Verantwortung für Tierhaltung, Tiergesundheit und Tierschutz in der Nutztierhaltung. Die Initiative unterstützt Landwirte dabei, über die gesetzlichen Standards hinausgehende Maßnahmen zum Wohl ihrer Nutztiere umzusetzen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird durch die Initiative flächendeckend kontrolliert. Das entsprechende Produktsiegel kennzeichnet ausschließlich Produkte, die von Tieren aus teilnehmenden Betrieben der Initiative Tierwohl stammen.