Als einziges Unternehmen aus der Lebensmittelwirtschaft schaffte es Van Hees beim Ranking des Mittelstandes der WirtschaftsWoche in die Top Ten. Diese beauftragte eine Studie, die zum fünften Mal 3.500 Unternehmen auf ihre Innovationskraft analysierte. Die Beratungsfirma Munich Strategy wertete Jahresabschlüsse und Präsentationen aus. Zudem befragte sie Geschäftsführer, Kunden und Konkurrenten. Daraus entstand eine Hitliste der 50 besten Mittelständler.
Die Innovationskraft eines Mittelständlers errechnete die Beratungsfirma etwa aus der Zahl der Neuheiten, die ein Unternehmen auf den Markt bringt, wie hoch seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind und für wie innovativ es die Wettbewerber halten. Für Platz 9 auf der Rangliste führte Van Hees überzeugende Argumente ins Feld. So investierte das Familienunternehmen 2018 allein am Hauptsitz Walluf rund 1,2 Mio. Euro in die Bereiche Forschung und Entwicklung und führte über 200 neue Produkte auf dem Markt ein. Mit neuen Herstellungsverfahren, Anwendungsszenarien für bestehende Technologien und Prozessen entstand die Basis für eine zukunftsorientierte Entwicklung. Seit 2013 arbeitet eine eigenständige Abteilung zusammen mit führenden Lieferanten daran, neue Rohstoffe zu erforschen und zu entwickeln.
Pilzmyzel und Cellobiose
In der WirtschaftsWoche hieß es im Bericht zum Ranking über „Deutschlands innovativste Mittelständler 2018“: „Es klingt banal, ist aber schwer zu schaffen: Wer erfolgreich Neues verkaufen will, muss Bedürfnisse der Kunden besser erkennen.“ Solche Bedürfnisse betreffen etwa den Wunsch vieler nach veganem Fleischersatz. Van Hees entwickelte hier mit einer neuen Proteinquelle auf der Basis von Pilzmyzel gemeinsam mit der Universität Gießen einen weltweit neuartigen Rohstoff. Die erste vegane Wurst wurde 2018 präsentiert. Drei Jahre dauerte die Entwicklung dieses neuen Rohstoffs als Grundstoff für eine Ernährung ohne Fleisch.
Ein anderes aktuelles Forschungsprojekt betrifft den Bereich Cellobiose, einem natürlich vorkommenden Disaccharid. Derzeit läuft ein Patentierungsverfahren für diesen Zucker, der ebenso wie Lactose fermentiert und bräunt, aber keine unangenehmen Nebenwirkungen von Lactose aufweist. Beide Beispiele kennzeichnen das Bestreben des Unternehmens, innovative Rohstoffe und Verfahrenstechnologien zu entwickeln, die einen Mehrwert im Lebensmittel schaffen.
Ende 2018 rief das Unternehmen das „Competence Centers Food.PreTect“ ins Leben. Dies ist ein eigenständiger Lösungs- und Dienstleistungsanbieter für die gesamte Lebensmittelwirtschaft. Food.PreTect wird getragen von einer Expertengruppe der Van Hees GmbH, die für Food-Produzenten auf der Basis einer individuellen Risikobewertung maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Lebensmittelsicherheit und -haltbarkeit erarbeitet. Im Mai 2018 folgte ein weiteres wichtiges Ereignis: die Gründung der Abteilung „Department of Science“. Unter der Leitung von Dr. Alexander Stephan kooperiert diese eng mit Forschungsinstituten wie dem Max-Rubner-Institut oder dem Max-Planck-Institut sowie mit Universitäten wie der JLU Gießen oder der TU München.