Nach dem 40. Unternehmensgeburtstag 2022 hat die Höcker Gruppe 2023 wieder Grund zum Feiern. Der Standort Polen besteht seit 30 Jahren und hat sich in dieser Zeit vom reinen Produktionsstandort zum wichtigen Vertriebszentrum entwickelt. Die Herstellung vieler Produkte erfolgt heute in Chojnow, nachdem mit der Entwicklung individueller Lösungen nach Kundenanforderungen der Anstoß nach wie vor in den Regel am Heimatstandort in Wallenhorst (Niedersachsen) gegeben wird. „Wir sind uns der Bedeutung unseres Werks in Polen und der Leistung der Kolleginnen und Kollegen vor Ort sehr bewusst. Eine Unternehmensstrategie beinhaltet daher immer die Entwicklung beider Standorte. Deshalb haben wir auch verstärkt in Polen investiert und neue Maschinen angeschafft“, sagt Geschäftsführer Benjamin Höcker.
Blick in die Geschichte
Nach dem deutschlandweiten Erfolg des Einheitsfleischhakens in den 1980er-Jahren und in der Folge steigender Nachfrage, wird die strategische Standortentwicklung in Polen zur Chefsache. Burkhard Höcker, Firmengründer und Vater des heutigen Geschäftsführer-Duos Benjamin und Isabell Höcker, treibt das Projekt vor Ort voran. Mit vereinten Kräften und engagiertem Netzwerken wird ein geeignetes Werksgelände im niederschlesischen Chojnów gefunden: Die Fußböden werden für die schweren Maschinen durch zusätzliche Fundamente verstärkt, die alte Koks-Zentralheizung im Bürogebäude durch eine neue Gas-Zentralheizung ersetzt und für die fünf Produktionshallen thermostatgesteuerte Gasgebläse installiert. Ein für Chojnów angenehmer Nebeneffekt: Das alte Heizwerk und die damit verbundene Luftverschmutzung gehören ab sofort der Vergangenheit an.
Anfangs kein Edelstahl
Während die Renovierung der Hallen und Büroräume, Sozial- und Waschräume, Dächer, Fenster, Türen und Hallentore läuft, geht Höcker zwei weitere große Herausforderungen an: die Gewinnung qualifizierter Edelstahl-Verarbeiter, die Höcker selbst ausgebildet, und die Beschaffung des Edelstahls, das Anfang der 1990er-Jahre am polnischen Markt in keiner Form vorliegt, weder als Stangenmaterial noch als Rohr oder Blech. Immer mit dem Ziel, gewohnte Qualität zu produzieren, schickt das Unternehmen seinen besten Schweißer für einige Wochen nach Chojnów, um die neuen Kollegen intensiv in der Edelstahlfertigung zu schulen. Die Bemühungen zeigen schnell Erfolg und Höcker Spolka z o. o. startet 1992 mit der Produktion von Fleischhaken.
Neubau einer Produktionshalle
Der nächste Schritt nur heutigen Rolle des Standorts erfolgte mit der Internationalisierung der Gruppe Anfang der 2000er-Jahre und einer Investition mit EU-Subventionsgeldern 2007. „Das war für uns in Polen ein Gamechanger“, so Benjamin Höcker. Das Unternehmen kann fortan in Chojnów in neue Maschinen und Anlagen investieren: Unter anderem werden einer CNC-Stanznippelmaschine, CNC-Drehmaschine, Elektropolieranlage und zwei Schweißroboter angeschafft. Außerdem erfolgt der Neubau einer Produktionshalle. Die Beschickungswagen können jetzt in großer Menge komplett selbst produziert werden. Außerdem ist es mit den neuen Präzisionsmaschinen möglich, weitere Produktgruppen wie Hygieneschleusen, Schränke, Weichen und Hubwagen herzustellen. In der Folge steigt die Mitarbeiterzahl von 40 auf 90. Nach der Anschaffung einer weiteren CNC-Maschine werden nun 95 % aller Produkte im Katalog von der Gruppe selbst hergestellt. Der Anstoß und das Erstellen individueller Anforderungsspezifikationen erfolgt in der Regel am Hauptsitz, die Entwicklung und die Umsetzung dann am Standort Polen.