Stockmeyer Wissenschaftspreis 2019: Zwei erste Preise mit zusammen 10.000 Euro für Forschungsarbeiten zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit verliehen.
Fleisch ist empfindlich gegen Verderb. Gerade die Schnittflächen in abgepackten Portionen bieten einen idealen Angriffspunkt und ein ideales Nährmedium für Bakterien. Tonnenweise wird daher Fleisch weggeworfen, weil es nicht mehr genießbar oder das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Forschung gegen Fleischverderb
Für umfangreiche molekularbiologische Untersuchungen zur Verbreitung und Bedeutung von Bakterien, die in Schutzgas verpacktes Rindfleisch verderben können, erhielt der Molekularbiologe Dr. Maik Hilgarth (TU München in Weihenstephan, im Bild li.) einen mit 5.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der Heinrich-Stockmeyer-Stiftung. Er entdeckte bisher nicht kultivierte, kälteliebende Bakterien, identifizierte Stämme, die Fleisch vor dem vorzeitigen Verderb schützen können, und eröffnete Möglichkeiten, um den Fleischverderb mit natürlichen Mitteln zu beeinflussen.
Glutentest für Getreideprodukte
Einen weiteren ersten Preis erhielt die Lebensmittelchemikerin Prof. Dr. Katharina Scherf (Karlsruher Institut für Technologie, KIT, re.). Im Rahmen ihrer Habilitation beschäftigte sie sich am Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der TU München in Weihenstephan systematisch mit Überempfindlichkeiten gegenüber Getreideproteinen. Sie entwickelte einen neuen, inzwischen kommerziell verfügbaren Test zur Bestimmung von Gluten in Getreideprodukten. Dieser funktioniert deutlich genauer als das bisher verwendete Verfahren.
Besonderer Praxisbezug in Fokus
Der Stockmeyer Wissenschaftspreis wurde im Rahmen der 59. Arbeitstagung Lebensmittelhygiene am 26. September 2019 in Garmisch-Partenkirchen durch den Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums, Prof. Dr. Manfred Gareis (Mi.), verliehen. Die beiden ersten Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Mit der Auszeichnung will die gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Bad Rothenfelde Arbeiten mit besonderem Praxisbezug und anwendungsorientierte Forschung zur Erzielung von mehr Lebensmittelsicherheit fördern und damit zur Stärkung des Verbrauchervertrauens in die Qualität von Lebensmitteln beitragen.