Der Deutsche Fleischer-Verband appelliert in einem Brief an Wirtschaftsminister Robert Habeck, dass neben privaten Haushalten und Industrieunternehmen auch Betriebe des Fleischerhandwerks schnell und wirksam entlastet werden müssen. Die Unternehmen des Fleischerhandwerks fordern eine gerechte Verteilung der Hilfen bei den Energiekosten.
Energiekosten sind Bedrohung
Die rund 11.000 inhabergeführten Fleischereien in Deutschland sind wichtiger Teil der regionalen Lebensmittelversorgung. Durch die eigene Herstellung der Produkte entstehen im Produktionsbereich hohe Energiekosten, die jetzt teilweise auf das Fünf- bis Sechsfache steigen. „Diese zusätzlichen Kosten sind vor allem auch deshalb eine Bedrohung für die Unternehmen, weil auch viele andere Kosten sprunghaft gestiegen sind“, erläutert der Präsident des Deutschen Fleischer-Verbands, Herbert Dohrmann. Die Verkaufspreise können oft nicht im notwendigen Maß angepasst werden.
Fleischerhandwerk außen vor
Grundsätzlich begrüßt es das Fleischerhandwerk, dass Unternehmen und private Haushalte entlastet werden sollen. Die jetzt angekündigte Absenkung der Mehrwertsteuer auf den Gaspreis hat allerdings keinen positiven Effekt in den Betrieben. Auch bei den Entlastungen, die für Unternehmen zur Verfügung stehen, ist das Fleischerhandwerk außen vor. Auf der Liste der förderfähigen Branchen wurde das Fleischerhandwerk nicht berücksichtigt.
„Es ist nicht nachzuvollziehen, warum unsere Handwerksunternehmen ausgeschlossen bleiben, während industrielle Schlachtbetriebe, die zum Teil in unmittelbarer Konkurrenz stehen, Zuschüsse bis zu 50 Millionen Euro erhalten können.“, kritisiert Herbert Dohrmann. Dieses Verfahren sei in höchstem Maße ungerecht, führt zu enormen Wettbewerbsverzerrungen und gefährdet die Existenz zahlreicher Handwerksunternehmen.
Gerechte Verteilung
Für die angekündigten weiteren Entlastungsschritte fordert der Verband des Fleischerhandwerks eine gerechte Verteilung, die alle Unternehmen begünstigt, also auch diejenigen aus Handwerk und Mittelstand. Das könnte beispielsweise dadurch geschehen, dass die Energiesteuern auf Strom und Gas ausgesetzt werden. Dieser Weg schafft Entlastungsschritte dort, wo sie am meisten gebraucht werden. Mindestens ebenso wichtig ist, dass diese Maßnahme schnell und ohne bürokratischen Verwaltungsaufwand umgesetzt werden kann.