Dietmar Gretenkord ist trotz rund 45 Fachgeschäften in Sachsen und Thüringen eines geblieben: Fleischer mit Herzblut und Begeisterung – und großem Herz für die Tierhaltung. Er sagt: „Als Fleischer will ich wissen, wie die Tiere leben“. Aus dieser Einstellung ergab sich eine enge Kooperation mit Landwirten aus der direkten Umgebung der Burgstädter Zentrale. Dietmar Gretenkord zeigt, dass auch ein Filialist alle Werte eines „kleinen Handwerksbetriebes“ leben kann. Dabei verbindet er gekonnt das stationäre Geschäft mit der digitalen Welt. Schon vor Jahren beauftragte er Bauern mit der Zucht von Angus Rindern und Duroc Strohschweinen.
Seine Augen glänzen, wenn er von den glücklichen Rindern, die auf den Weiden Sachsens grasen, berichtet. Man spürt wie glücklich er darüber ist, wie auch die Schweine leben: „Sie wachsen in lichtdurchfluteten, modernen Stallungen auf. Sie leben auf Stroh und können ihrem Spieltrieb nachgehen.“ Ernährt werden sie ausschließlich von einheimischen Getreide wie Gerste und Weizen. Gentechnik ist tabu. Es gibt auch kein Soja wie in der Turbomast. Um alles das sichtbar zu machen wurde eine eigene Marke entwickelt.
Kunden begeistern
Die Marke “Burgstädter” steht für Verantwortung, gute Tierhaltung, Nachhaltigkeit und traditionelles Fleischerhandwerk. So ist das Fleisch in den Theken sofort erkennbar. Als vor einigen Jahren die Entscheidung für das Strohschwein-Duroc fiel, ging Dietmar Gretenkord davon aus, dass es eher ein High-End-Nischenprodukt sein werde. Es kam aber anders. Alle Kunden waren von dem Fleisch begeistert, die Nachfrage stiegt und heute ist fast das komplette Frisch-Fleischsortiment vom „hauseigenen Schwein“. Es besticht optisch durch eine Marmorierung, wie man sie sonst nur von edlem Rindfleisch kennt, z. B. dem Burgstädter Angus. Länger als das Strohschwein ist dieses exklusive Fleisch am Markt. Angus aus Deutschland ist eine Rarität. Zudem ist es klimafreundlich, denn es hat keinen langen Weg hinter sich. Die Kostbarkeit wurde stets zu bestimmten Terminen über die Geschäfte vermarktet, war gefragt und schnell verkauft.
Verlängerte Theke
„Burgstädt ist nicht genug“: Das war der anfängliche Antrieb, die hauseigenen Fleischmarken und sächsischen Wurstspezialitäten sowie die Gerichte aus „Omas Küche“ auch online zu vermarkten. Primäres Ziel war es hier ein zweites Standbein aufzubauen. So begegnet die Fleischerei auch unvorhersehbaren Situationen, wie wir sie in den vergangenen Monaten erlebt haben. Das Fotomotto für die Produktfotos lautete: Beef-Juwelen aus den Tiefen der „Stollen“ ans Tageslicht fördern…
Den ganzen Artikel gibt es hier im ePaper von FH Fleischer-Handwerk 4/2021: https://www.fleischnet.de/wp-content/uploads/epaper/1000008839/FH_04_2021/page_22.html
Im Profil: Christian Böhm ist Geschäftsführer der auf die Metzgerbranche spezialisierten Agentur Böhm.media, Agentur für Markenentwicklung und Onlineshop, im fränkischen Lauf. Weitere Infos hier: www.boehm.media