Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch feiert Jubiläum
Möglich wurde das durch eine enge Zusammenarbeit mit Kälberhaltern und Vermarktern sowie ein Kontrollsystem, das über die gesetzlichen Standards hinausgeht. Dieser Erfolg feierte die Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch (KDK) kürzlich im niedersächsischen Dinklage auf dem Hof Scherbring zusammen mit Vorstand und Mitgliedern, Kälberhaltern und Vermarktern sowie Vertretern aus Politik, Gastronomie und Presse. Die Veranstaltung musste wegen Regenwetter ins Hofgebäude verlegt werden.
„Wir freuen uns, dass ihr heute gemeinsam mit uns 25 Jahre Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch feiert.“ Mit diesen Worten empfing KDK-Vorsitzender Markus Dammann die rund 100 geladenen Gäste. „Die jüngste Entwicklung in der KDK ist die Teilnahme an der Initiative Tierwohl. Uns ist es gelungen, in der Arbeitsgruppe der Initiative einen Kriterienkatalog für die Kälbermast zu erarbeiten. Über die Initiative ist der Zugang für deutsches Kalbfleisch in die Haltungsform-Stufe-2 möglich. In Kürze steht der offizielle Start an. Ich freue mich, dass sich die KDK auch an dieser Stelle weiterentwickelt“, hob Dammann hervor.
Einzahlen auf ein Mehr an Tierwohl
Weitere Redner waren Karsten Schmal, Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, und Thomas May, Qualität und Sicherheit GmbH. „Ein großes Kompliment an die Kommunikationsoffensive der KDK. Ich erkenne viele Parallelen zu unserer Initiative Milch“, stellte Schmal fest. Und auch Beringmeier bescheinigte der KDK eine gute Arbeit: „Worum wir im Schweinesektor hart ringen, gehört hier zu den Grundlagen: Die KDK zeichnet sich durch 5D aus.“
Einen der Gründe für die Teilnahme an der Initiative Tierwohl sah Thomas May: „Tierhaltung und Tierwohl stehen im Fokus von Verbrauchern und Öffentlichkeit. Bisher sind 52 Kälbermastbetriebe mit einer Jahresproduktion von mehr als 53.000 Mastkälbern in die ITW Rind eingebunden. Damit werden aber auch weitere Kriterien wie ein erhöhtes Platzangebot, Scheuermöglichkeiten, die regelmäßige Erfassung und Bewertung der Schlachtbefunddaten oder eine intensivierte tierärztliche Bestandsbetreuung in den Kälbermastbetrieben umgesetzt. All das zahlt natürlich auf ein Mehr an Tierwohl ein.“
Kalbfleisch als Premiumprodukt im Markt verankert
Dr. Cord Stoyke, Abteilungsleiter Landwirtschaft im Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, prach stellvertretend für Ministerin Miriam Staudte: „Der KDK ist es gelungen, das Produkt Kalbfleisch als Premiumprodukt im Markt zu halten.“
Theresa Averbeck, Geschäftsführerin der Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch, schwor die Anwesenden auf die nächsten 25 Jahre ein: „Wir sehen Herausforderungen, für die es gilt, Lösungen zu finden. Wir alle hier sind auch sicher, dass die Tierhaltung in 25 Jahren wieder anders aussehen wird. Wir wollen und werden diesen Weg mitgestalten.“ „Ich freue mich, dass wir 25 Jahre so gut durchgehalten haben als Kontrollgemeinschaft und als Vermarktungsgemeinschaft“, sagte Christoph Hackmann stellvertretend für die anwesenden Kälberhalter.
Das Highlight bot anschließend Philipp Büning. Der Metzgermeister aus Münster und sein Team zu verwöhnten die Feiernden mit Kalb-Köstlichkeiten vom Grill. Kurz vor Eröffnung des Buffets trat Büning ans Mikrofon und erwähnte, dass das Metzgerhandwerk ähnlich wie die Kalbfleischproduktion einen Imagewechsel durchgemacht habe.
Öffentlichkeit über Kälbermast aufklären
„Tierwohl und Lebensmittelsicherung stehen bei unserem Handeln im Vordergrund. Ziel ist es, uns dabei stetig weiterzuentwickeln“, sagt Averbeck. Deutsches Kalbfleisch zeichne sich durch die hochentwickelten und voll etablierten Kontroll- und Qualitätsverfahren der KDK und ihrer Partner aus. „Wir werden uns weiter intensiv beim Tierschutz und der Stärkung der Tiergesundheit einbringen. Ziel ist es, noch nachhaltiger zu werden. Was wir fast tagtäglich erfahren ist, dass viele nicht wissen, was hinter der Kälbermast steckt. Wir tun gut daran, das zu ändern“, warnte er.