Botte, dieser Name steht seit Generationen im Westerwald für exzellente Fleisch- und Wurstwaren. Wenige Meter von der Hartenfels Burgruine, dem „Schmanddippen“, gelegen, geht es Fleischermeisterin Luisa Botte (23) an, die Handwerkstradition ihrer Familie fortzusetzen. Die Fußstapfen, in die sie tritt, scheinen größer nicht sein zu können. Schon ihr Urgroßvater Jakob und dessen Bruder Heinrich waren in der Region als Hausschlachter geschätzt. Es folgen ihre Großeltern Edgar und Alma, die die Metzgerei 1963 gründeten, ihr Onkel Dieter sowie Vater Markus Botte und Mutter Annette, die die Metzgerei seit 2003 führen. „Es ist einfach ein mega-abwechslungsreicher Job“, sagt sie mit breitem Grinsen im Gesicht. „Ich bin sehr flexibel einsetzbar, ob im Verkauf, am Kutter oder beim Zuschneiden“, ergänzt sie.
Innungs- und Jahrgangsbeste
Dabei war ihr Weg dorthin nicht grundsätzlich vorbestimmt. Nach ihrem Abitur 2018 studierte sie zwei Semester Lehramt, half aber schon immer in der Metzgerei mit und überraschte ihre Eltern dann mit ihrem Wunsch doch Fleischerin im eigenen Betrieb zu lernen. Ihre verkürzte Ausbildung von September 2019 bis Juni 2021 schloss sie als Innungsbeste ab, wurde Kammer- und Landessiegerin in Rheinland-Pfalz und schließlich im Dezember 2021 beste Fleischermeisterin ihres Kurses an der Handwerkstradition Im Sommer 2022 folgte der Betriebswirt im Handwerk an der HWK Koblenz, was dann noch in der Ehrung als Jahrgangsbeste 2021 der Meisterkurse der HWK Niederbayern-Oberpfalz gipfelte. „Doch bei alledem ist sie auf dem Boden geblieben und es macht uns doch stolz, dass sie sich so entschieden hat. Sie hat bewiesen, dass sie überall einsetzbar ist, was sehr gut für uns ist“, betont ihr Vater.
Den Namen Burgmetzgerei gibt es seit 1996, seit 1969 ist sie in Hartenfels angesiedelt. Zuvor war die heutige von der Verlaufsfläche her etwas größere Filiale im rund 20 km entfernten Ransbach-Baumbach der Stammsitz, die zweimal täglich beliefert wird. „Unsere Kunden, wissen wo sie uns finden – vom Handwerker bis zum Professor, vom Schulkind bis zum Rentner“, betont Markus Botte. Etwa 30 Beschäftigte, davon sechs in der Produktion, arbeiten bei den Bottes. Viele davon sind schon Jahre dabei, auch die Mitarbeiterinnen in der Küche, die für Mittagsgerichte „wie bei Muttern“ sorgen, z. B. Schweinegulasch mit Spätzle und Apfelmus oder Kohlrouladen.
Spanferkel & Nierengulasch
Den „Westerwälder Mittagstisch“ der Metzgerei schätzen nicht nur eilige Mittagskunden – vor allem in der Filiale – sondern auch viele Senioren in der Region, die ihn via Pflegedienst ausgeliefert bekommen. „Pro Tag sind das 70 bis 80 Mittagessen – wenn es Schweinshaxe gibt auch mal 100. Hinzu kommen 200 l Eintöpfe und Suppen pro Woche. Außerdem beliefern wir die Bedientheke eines Rewe-Marktes, einen Verkaufswagen sowie sechs Kindergärten im erweiterten Umkreis mit Wurst für das Frühstück und Fleisch für das Mittagessen“, berichtet Luisa Botte. Das Fleisch für die Spezialitäten der Metzgerei stammt…
Die ganze Reportage gibt es hier im ePaper von FH Fleischer-Handwerk 1/2023:
https://blmedien.aflip.in/FH_FLEISCHER-HANDWERK_01_2023.html#page/19