Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) tauschte sich am Stammsitz von Multivac mit dem Geschäftsführenden Direktor Christian Traumann über aktuelle Themen aus. Im Fokus standen dabei die Bundestagswahl 2021, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Unternehmen sowie eine Diskussion über einen möglichen Bürokratieabbau in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen. Das Gespräch fand im neuen Kompetenzzentrum für Slicer und Automatisierungslösungen statt.
Als Vorstandsvorsitzender des VDMA Fachverbands sowie als Hauptvorstandsmitglied des VDMA unterstützt das Unternehmen die Kernforderungen des VDMA zur Bundestagswahl 2021. So ist der deutsche Maschinen- und Anlagenbau etwa führend in der Entwicklung der Industrie 4.0. Zusätzlich beschleunigt wird die Digitalisierung durch die Corona-Pandemie. „Die Digitalpolitik benötigt daher ein größeres Gewicht und eine enge Zusammenarbeit Europas, d. h. gemeinsame Cloud-Infrastrukturen, einen zügigen Ausbau der digitalen Infrastruktur und Schutz von Daten und Know how entlang der Wertschöpfungskette“, sagte Christian Traumann.
Gemeinsam gegen Covid
In der Pandemie ergriff das Unternehmen umfassende Maßnahmen, um die Auswirkungen auf einen normalen Geschäftsverlauf so gering wie möglich zu halten. Als arbeitsmarktpolitischer Sprecher der CSU im Deutschen Bundestag interessierte es Stephan Stracke in besonderem Maße, wie das Unternehmen bisher durch diese herausfordernde Zeit gekommen ist. „Auch wenn Multivac nur in wenigen Geschäftsbereichen einen Einbruch aufgrund von Corona zu verzeichnen hatte, so hat uns die Pandemie im betrieblichen Alltag spürbar getroffen“, erklärte Christian Traumann. „Die damit verbundenen organisatorischen und administrativen Mehraufwendungen, insbesondere der zusätzlichen Dokumentationspflichten, sind enorm.“
Impfkampagne im Betrieb unterstützen
Beide stimmten darin überein, dass ein Weg aus der Pandemie ein gemeinsames Handeln von Politik und Wirtschaft erfordert. So steht das Unternehmen etwa mit medizinischem Personal (Betriebsärzten) bereit, um die nationale Impfkampagne durch betriebliche Impfangebote für alle Mitarbeiter zu unterstützen, sobald die Politik die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen auf den Weg gebracht hat. Weitere Themen betrafen insbesondere einen möglichen Bürokratieabbau, etwa in Bezug auf die EU Entsenderichtlinie.
EU-Entsenderichtlinie
Für international tätige Unternehmen ist es von besonderer Wichtigkeit, dass die Freiheiten im EU-Binnenmarkt nicht durch bürokratische Maßnahmen untergraben werden. „Die EU Entsenderichtlinie und die damit einhergehenden und erneut verschärften Nachweispflichten in Bezug auf Sozialversicherung und Mindestlohn höhlen zunehmend die Freiheiten im Binnenmarkt, der Personenfreizügigkeit und der Dienstleistungsfreizügigkeit aus“, sagte Christian Traumann. „Es muss Unternehmen wie unserem möglich sein, ihre Mitarbeiter rechtssicher, unbürokratisch und ohne Zuhilfenahme von rechtlichem Beistand innerhalb der EU geschäftlich einzusetzen“, sagte Christian Traumann. Dem stimmte Stephan Stracke zu.
Der Verpackungsspezialist wünschte sich zudem weniger Bürokratie etwa in Bezug auf das Lieferkettengesetz. Christian Traumann sprach den hohen Aufwand bei der physischen Aufbewahrungspflicht von Import-Zolldokumenten sowie das Mehrfach-Reporting im Bereich Außenhandel an. Alles, was die Wirtschaft mit weiteren bürokratischen Auflagen belastet, müsse nun einer genauen Überprüfung unterzogen werden, bekräftigte Stephan Stracke.