Im Interview berichtet Celina Schwing über ihren Wechsel vom ersten Studium ins Fleischerhandwerk und weitere wichtige Erfahrungen auf ihrem bisherigen Berufsweg. 2017 jobbte sie bei der Metzgerei Häuser in Aschaffenburg und brach 2018 für ihre Ausbildung zur Fleischerei Fachverkäuferin ihr Lehramt-Studium ab. Nach dem Meistertitel studiert sie seit Herbst 2022 Lebensmittelsicherheit (B.Sc.) an der Hochschule Geisenheim.
Schon 2020 war die heute 26-Jährige auf der Erfolgsspur. Sie beendete ihre Ausbildung mit der Traumnote 1,0 und wurde vom Landkreis Aschaffenburg geehrt. Es folgten Weiterbildungen zur Verkaufsleiterin/Foodstore-Manager und zur Fleischermeisterin (2021) sowie zur Fleisch-Sommeliere (HWK) im Juni 2022 am BTZ Weiterstadt, wo sie heute neben ihrem Studium im Bereich der Fachschule Heyne als Ausbilderin Abt. Nahrungsmittelhandwerk tätig ist.
Warum hast Du Dich für Berufe und Weiterbildungen im Fleischerhandwerk entschieden?
Nach meinem Abi jobbte ich bei der Metzgerei Häuser. Daraus entwickelte sich meine Liebe zum Beruf, die auch damit zusammenhängt, dass ich so eine Familientradition fortführe – fünfte Generation Fleischermeister mütterlicherseits, dritte Generation väterlicherseits. Mich freut es sehr diesen traditionsreichen und dennoch modernen Beruf ausführen zu können.
Welche Erfahrungen waren in Deiner Ausbildung am wertvollsten?
Ich habe viel mitgenommen, nicht nur was den Job betrifft. Es hat mich als Person reifen lassen und mir zu mehr Selbstständigkeit verholfen. Mein Durchhaltevermögen und Ehrgeiz hat es gefördert, auch weil es manchmal nicht leicht ist, sich in einem männerdominierten Berufsfeld als Frau zu etablieren. Da heißt es hin und wieder Zähne zusammenbeißen und zeigen was man kann.
Du gibst Dein Wissen auch an der Fachschule Heyne (BTZ Weiterstadt) an den Branchennachwuchs weiter. Wie sind Deine Erfahrungen damit?
Ja genau, von Januar bis Oktober 2022 und nun unterrichte ich als Dozentin Verkaufsleiter, Fleischer- und Bäckermeister, Quereinsteiger in Sachkundekursen für die Führung von Frischfleischtheken, sowie Azubis in überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen, was sehr viel Spaß macht und mir zeigt, dass unser Handwerk tollen Nachwuchs hat.
Was bedeutet Dir die Berufung in die Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks?
Das freut mich sehr! Ich fühle mich geehrt, das Fleischerhandwerk offiziell und repräsentativ vertreten zu dürfen. Ich würde gerne einen Beitrag dazu leisten, zu zeigen wie unser oft verkanntes Handwerk wirklich ist: kreativ, filigran, kulinarisch, abwechslungsreich und spannend! Wir sind so viel mehr, als die Vorurteile mit denen unser Handwerk zu kämpfen hat. Im Einsatz für die Nationalmannschaft bin ich z. B. beim Hessentag im Juni in Pfungstadt …
Das ganze Interview mit Celina Schwing gibt es hier in FH Fleischer-Handwerk 3/2023:
https://blmedien.aflip.in/FH_Fleischer_Handwerk_03_23.html#page/14