Nepluvi meldet große Fortschritte bei der Bekämpfung von Campylobacter in den Niederlanden.
Der Verband der niederländischen Geflügelschlachtereien und Geflügelverarbeitungsbetriebe (Nepluvi) zeigt sich zufrieden über die Entwicklung bei der Bekämpfung von Campylobacter. „Ein Ende 2018 erschienener Bericht des niederländischen Instituts für Gesundheit und Umwelt (Rijksinstituut voor gezondheid en milieu, RIVM) belegt die – auch im europäischen Vergleich – bemerkenswert positive Situation in den Niederlanden“, resümiert Mark den Hartog, stellvertretender Sekretär bei Nepluvi. Dies sei das Resultat konsequenter Maßnahmen in dem Sektor.
Die Campylobacter-Bekämpfung hat in der niederländischen Geflügelwirtschaft einen hohen Stellenwert. Die Keime können bei Tieren oder in der Natur zum Beispiel in Oberflächenwasser vorkommen und sind die Ursache für Campylobacteriose und bakteriell bedingte Darminfektionen beim Menschen. Bei Geflügel können Campylobacter-Keime im Magen-Darmtrakt vorkommen, ohne dass die Tiere selbst erkranken.
Erfolgreicher Aktionsplan Campylobacter
Inzwischen gab es sehr große Fortschritte bei der Bekämpfung des Keims. Laut RIVM-Bericht ist die Anzahl der durch Campylobacter verursachten Erkrankungen beim Menschen 2017 um 13 % im Vergleich zu 2016 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr waren die verzeichneten Krankheitsfälle 2016 bereits um 12,9 % zurückgegangen. „Die Ausrichtung der Maßnahmenpläne, vor allem der Aktionsplan Campylobacter, war richtig und erfolgreich“, so Mark den Hartog.
Der niederländische Geflügelsektor arbeitet schon seit Jahren an der wirkungsvollen Verringerung der Keime. Das Monitoring-Programm von Nepluvi weist einen deutlichen Rückgang von stärker belasteten Schlachtkörpern pro Herde auf. So ist der Anteil dieser Schlachtendprodukte (>1.000 KbE/g) pro Herde seit 2009 von 10 auf 5 % im Jahr 2015 halbiert worden.
Ganzheitlicher und interdisziplinärer Ansatz
Neu entdeckte Quellen und Faktoren haben einen starken Einfluss auf den Rückgang von Campylobacter-Infektionen beim Menschen. Laut RIVM-Bericht gibt es Anzeichen dafür, dass die Zunahme der Erkrankungen beim Menschen bis 2011 und die Trendwende im Jahr 2012 mit dem starken Anstieg und dem anschließenden Rückgang der Verwendung von Magensäure-Inhibitoren während dieses Zeitraums zusammenhängen, so Mark den Hartog. Die Verantwortlichen verfolgen einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz gemäß dem One-Health-Prinzip. So sollen die ursprünglich durch Tiere verursachten Infektionskrankheiten beim Menschen verhindern werden.