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Tierwohl-Modul

Belgisches Tierwohl-Modul

Datum: 07.10.2021Quelle: Belgian Meat Office | Foto: VLAM Ort: Brüssel/B

Ein Tierwohl-Modul für die Schweinefleischwirtschaft arbeitete der belgische Standardgeber Belpork des Prüfsiegel-Systems BePork aus. Haltungsstufen sollen für Transparenz am PoS sorgen. Dieses System sei ein Garant für hochwertiges belgisches Schweinefleisch. Die über die Gesetzgebung hinausgehenden Standards fokussieren sich auf Tiergesundheit, Tierwohl, Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit und wurden für die Stufe der Tierhalter, Transportunternehmen, Schlachthöfe und Zerlegebetriebe konzipiert.

Übergesetzliche Normen

Das neue Modul baut auf den generischen BePork-Standards auf und impliziert weitreichende übergesetzliche Normen, die ausschließlich der Verbesserung des Tierwohls dienen. Neben der Primär- wird auch die Schlachthofstufe abgedeckt. Die Transportstufe wird bereits ausführlich im BePork-Lastenheft berücksichtigt und daher nicht mehr separat im Modul behandelt. Dieser stufenübergreifende Ansatz zum Wohl der Tiere ist im internationalen Vergleich nicht alltäglich, da sich viele andere Tierwohlsysteme im In- und Ausland vor allem auf die Tierhalterstufe beschränken.

Kein starres System

Belpork nahm im Vorfeld die Kriterien der Landwirtschaftsstufe anderer internationaler Systemgeber unter die Lupe und kam zu dem Schluss, dass das neue belgische Tierwohl-Modul anderen Systemen in nichts nachsteht. Dank des lückenlosen, stufenübergreifenden Rückverfolgbarkeitssystems von BePork kann der Kunde im In- und Ausland am Point of Sale in Erfahrung bringen, welche Tierwohlkriterien das Produkt erfüllt und somit eine bewusste Kaufentscheidung treffen. Das belgische Modul sei kein starres System. So sind – analog den Systemen anderer Länder – neben der Einstiegsstufe höhere Haltungsstufen möglich. Außerdem hinaus bietet das Modul dem Lebensmitteleinzelhandel genug Spielraum, um sich anhand eigener Akzente zu profilieren.

Wichtiges Signal

„Tierwohl fällt in Belgien in den Zuständigkeitsbereich der drei Regionen Flandern, Wallonien und Region Brüssel-Hauptstadt. Das neue Modul ist offen für Gesamtbelgien. Das ist ein gutes und wichtiges Signal. Darüber hinaus plant die Politik unter Federführung der flämischen Ministerin für Landwirtschaft, Hilde Crevits, künftig allen anderen Nutztierarten den Weg in das freiwillige System zu ebnen. Das wird seine Zeit fordern, doch das Wichtigste ist zunächst, dass das Gerüst steht‘, sagt Dr. med. vet. Liesbet Pluym, Koordinatorin Belpork. Das Tierwohl-Modul, von dem sich die Tierhalter bessere Erlöse versprechen, ist vollumfänglich einsatzfähig. Es sind noch einige bürokratische Hürden bis zur zeitnahen offiziellen Lancierung des neuen transparenten belgischen Tierwohllabels zu nehmen. „Das Licht am Ende des Tunnels ist bereits zu sehen“, versichert die Veterinärmedizinerin. Weitere Informationen: https://belpork.be

Marco Theimer / Fleischnet

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