Allerhand wichtige Themen standen im Fokus eines Gesprächs von Vertretern der bayerischen Ernährungshandwerke mit der Bundestagsabgeordneten Katrin Staffler (CSU) in der Metzgerei Braun. Die bayerischen Ernährungshandwerke sind: Landesinnungsverband für das bayerische Fleischerhandwerk; Landes-Innungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk; Bayerischer Müllerbund e.V.; Konditoren-Innung Bayern; Private Brauereien Bayern e.V. Mit 100.000 Mitarbeitern und über 8 Mrd. Umsatz sind diese Betriebe ein wichtiger Faktor, wenn es um die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen, regionalen Lebensmitteln geht. Katrin Staffler traf Geschäftsführer der Fachverbände. Besonders im Fokus stand die Fachkräftesicherung. Denn: Immer mehr Betriebe im Lebensmittelhandwerk schließen – nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern weil Fachkräfte zum Verkauf fehlen.
Nachwuchs, Energie und Bürokratie
Für Katrin Staffler bedarf es diesbezüglich einer noch früheren Information von Kindern und Jugendlichen über die Entwicklungs- und Aufstiegschancen im Handwerk. Das bedeutet auch, dass das Bildungssystem in beide Richtungen durchlässig sein muss, um auch jungen Menschen, die sich in Sachen Ausbildung neu orientieren eine Anlaufstelle zu bieten. Gestandene Gesellen oder selbständige Handwerksmeister brauchen sich hinsichtlich des Verdienstes nicht hinter Hochschulabsolventen zu verstecken. Ganz im Gegenteil: Durch den Wegfall von Betrieben seien die Jobgarantie und Potenziale zu jeder Zeit gegeben. In Sachen Energiepolitik und Klimaneutralität forderten die Ernährungshandwerke, dass die Maßnahmen zur Erreichung derselben für kleine und mittlere Betriebe umsetzbar und vor allem bezahlbar sein müssen. Klimaschutz ja, aber praxisgerecht und nicht an der Realität vorbei. Sonst verliere das mittelständische Handwerk den Anschluss an industrielle Betriebe.
Dazugehörige Förderprogramme, etwa für energieeffiziente Anlagen und Maschinen, müssten überarbeitet werden. Zu viele Betriebe fielen durch das Raster und Fördergelder fließen nur den „Großen“ zu. Hier müsse die Politik dringend nachbessern. Optimierungsfähig seien auch die Erhebungen von quartalsweisen und jährlichen Wirtschafts- und Produktionsstatistiken. Solche seien zwar eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen. Aber die Fragebögen auszufüllen, so verdeutlichten es die Geschäftsführer, kostet Betriebsinhaber viele Stunden, die meist nach Feierabend, an Sonn- und Feiertagen aufgebracht werden müssen. Dabei sollte es doch möglich sein, digitale Schnittstellen zu Behörden und Ämtern zu schaffen, um Daten und Statistiken elektronisch abzufragen. So könne Bürokratie tatsächlich abgebaut und eine effizientere Datenerhebung – ganz ohne Papier – gesichert werden.
Netzwerk wird wahrgenommen
Gemeinsam haben die bayerischen Ernährungshandwerke alle bayerischen Bundestagsabgeordneten angeschrieben. Bisher stimmten über 40 Abgeordnete einem persönlichen Gespräch oder einem Online-Meeting zu. „Diese Resonanz ist großartig und sie zeigt uns, dass wir sehr wohl wahrgenommen werden. Zudem ist es eine Bestätigung unseres Netzwerkens – für unser Metzgerhandwerk. Wichtig ist, dass wir die gemeinsamen Schnittpunkte als Ernährungshandwerke herausarbeiten und gemeinsame Themen auch gemeinsam spielen.“ sagt Lars Bubnick, Geschäftsführer des Fleischerverbandes Bayern. Dieser sprach in allen Gesprächen die Themen an, die zwischen Deutschen Fleischerverband und den Landesverbänden abgestimmt sind, sowie ergänzende Themen, die mit bayerischen Obermeistern auf Landesebene festgelegt wurden.