34 Absolventinnen und Absolventen der 1. Bayerischen Fleischerschule Landshut erhielten im Dezember ihren ersehnten Meisterbrief. Nach wochenlangem Lernen mit über 500 Unterrichtsstunden hieß es für die Jungmeisterinnen und -meister des 449. Kurses endlich: „Bestanden!“.
Von A wie Aufschnitt bis Z wie Zivilklage
„Für uns ein unbezahlbares Dokument“, wie es Absolvent Peter Meller aus Pulheim in seiner Dankesrede ausdrückte. Um diese für sie so wertvolle Etappe zu erreichen, mussten sich die Kursteilnehmenden aus Deutschland und Österreich fit machen in allen theoretischen und praktischen Bereichen der Meisterausbildung – „von A wie Aufschnitt bis Z wie Zivilklage“, so die Geschäftsführende Gesellschafterin Barbara Zinkl-Funk. Florian Lang, Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, betonte, welch komplexe Aufgabenstellungen die Prüflinge dabei lösen mussten: „Sie haben Tolles geleistet!“ Zugleich riet er, das Erlernte weiter auszubauen – nach dem Motto von Leonardo da Vinci: „Armselig der Schüler, der seinen Meister nicht übertrifft.“
Als Kursbester wurde Andreas Schabbing (Bild oben mitte) aus Heek in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Der 23-Jährige erhielt neben der Meisterurkunde, dem Schuldiplom und einer silbernen Anstecknadel mit dem Meister-M ein Landshuter Buchskranzerl sowie Weiterbildungsgutscheine im Wert von über 150 Euro für Kurse an der Schule. Über eine besondere Ehrung freute sich auch der mit 18 Jahren jüngste Teilnehmer Michael Resch aus Langquaid (Bayern): Er wurde in die Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks aufgenommen.
Image der Branche verbessern
Christian Läpple (Bild oben links), Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, sprach die Absolventinnen und Absolventen schließlich frei vom Gesellenstand und verlieh ihnen „Meisterehre, Meisterstand und Meistertitel“. In seiner Festrede gratulierte er zum Prüfungserfolg: „Lassen Sie sich heute feiern!“ Auch wenn die Meisterinnen und Meister aus unterschiedlichen Bereichen kämen – aus der Landwirtschaft, dem klassischen Handwerk oder dem Handel – so eine sie alle der Wunsch, „das Image der Branche zu verbessern und die Konsumenten für bewussten Fleischkonsum zu begeistern“. Läpple bestärkte sie darin und betonte, dass der Metzgerberuf zwar zu den ältesten Gewerken gehöre, sich aber über die Jahre verändert habe. „Trends und technische Neuerungen machen auch vor der Fleischwirtschaft keinen Halt. Und das ist nichts Schlechtes!“
Der Branche treu bleiben
Im Namen der Klasse bedankten sich Erik Blahut, Michael Kothgasser, Peter Meller und Michael Resch bei den Dozierenden, Fachlehrern, Eltern und Freunden sowie dem gesamten BFS-Team für die Unterstützung. Als „bunt gemischte Truppe“ hätten sich die Kursteilnehmenden „in dieses Abenteuer gestürzt“ und seien bis an ihre Grenzen gegangen – was sich letzten Endes aber ausgezahlt habe. Zum Abschluss bedankte sich Barbara Zinkl-Funk (Bild oben rechts) bei allen Absolventinnen und Absolventen „für das schöne Miteinander, die Zweibahnstraße aus Geben und Nehmen“. Sie rief dazu auf, der Branche treu zu bleiben, sich im Absolventenverband der 1. BFS zu vernetzen und Interessierte für eine Ausbildung zu begeistern: „Wir brauchen den Nachwuchs.“