Mehr als 1,1 Mio. Aufrufe mit rund 220 YouTube-Videos und über 9.500 Abonnenten dort innerhalb von eineinhalb Jahren. Dazu Shorts auf Instagram und TikTok. Das schaffte Metzgermeister Timo Rögele (23) aus Gnodstadt in Unterfranken.
Seine YouTube-Community begrüßt Timo Rögele in jedem Video mit einem sympathisch-fränkischen „Servus Leude“. Meist trägt er einen weißen Metzgerkittel und eine weiße rückwärts aufgesetzte Basecap auf seinem hellblonden Schopf. Rund um den Jahreswechsel 2022/2023 ging ihm eine Sache nicht mehr aus dem Kopf und er sagte im Freundeskreis: „Ich mache jetzt YouTube-Videos“. Am 9. Januar 2023 war es dann soweit und er lud sein erstes Video dort hoch. Schon nach drei Monaten hatte er 1.000 Abonnenten. Für die Aufnahme nutzte er zu Beginn eine Spiegelreflex-Kamera mit Videofunktion. Da das nicht so optimal war, kaufte er sich eine GoPro-Kamera, die ihm seitdem sehr gute Dienste leistet. „Ich zeige den Leuten draußen wie abwechslungsreich unser Metzgerhandwerk ist und lasse sie an unserem Alltag teilhaben. Keine geschönten Instagram-Bilder, kein perfektes Metzgerimage“, betont er.
Die Ausbildung
Nach dem Realschulabschluss und angefangener Lehre zum Feinwerkmechaniker entschloss er sich doch für eine Metzgerlehre: Er startete diese in der Metzgerei H. Schömig in Würzburg. Dort lag der Schwerpunkt aber im Verkauf und weniger in der Produktion. Daher wechselte er im Guten in die 1903 vom Urgroßvater gegründete Metzgerei mit Stammhaus und einer Filiale im 20 km entfernten Uffenheim zurück und beendete die Lehre dort. 2020 absolvierte er seinen Meisterkurs an der Fleischerschule Augsburg erfolgreich, arbeitete ein halbes Jahr im Betrieb und wechselte in die Metzgerei Dees nach Würzburg. Diese verließ er nach einem Herzinfarkt des Vater aber nach einem Monat wieder und ging zurück in den eigenen Betrieb. „Für mich steht das Handwerk an erster Stelle, etwas mit den Händen zu erschaffen“, sagt Timo Rögele.
Alles selbst beigebracht
Seine Videos entstehen immer im normalen, wöchentlichen Arbeitsalltag in der Wurstproduktion. „Man sollte aber schon ein Faible dafür haben, gerne vor der Kamera stehen und dort agieren“, berichtet er. Ein Drehbuch gibt es nicht, saisonale Spezialitäten und anstehende Arbeiten werden gefilmt. Das hat er sich alles selbst beigebracht. YouTube-Videos anderer schaut er eher selten an. In den ersten Monaten waren es zwei Videos pro Woche mit rund zehn Minuten Länge, heute meist eines in der Woche, zudem ein bis zwei maximal einminütige Shorts für Instagram und TikTok. Auf einem Facebook-Account kündigt er diese an. Manchmal helfen ihm dabei seine Freundin oder sein Vater Frank, die auch hin und wieder in den Clips zu sehen sind. Live-Videos, die auch mal um die zwei Stunden lang sind, zählen zudem regelmäßig zum Filmplan, z.B. Rindfleisch richtig zerlegen oder die Herstellung von 400 Steaks. Und so zeigt er etwa die Herstellung einer Sanddorn-Salami oder einer hausgemachten Sülze ebenso …
Den ganzen Artikel über Timo Rögele gibt es hier in FH Fleischer-Handwerk Ausgabe 4/2024 zu lesen:
https://blmedien.aflip.in/FH_Fleischer_Handwerk_4_24.html#page/18
Text und Bilder: Marco Theimer