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Wittmann

Verbandstag in Neumarkt

Datum: 19.06.2024Quelle: B&L MedienGesellschaft, Redaktion FH Fleischer-Handwerk | Fotos: Theimer, Fleischerverband Bayern/Schmidhuber Ort: Neumarkt i. d. Oberpfalz,

Einigkeit, gute Laune und Sachverstand kennzeichneten den bayerischen Verbandstag im Hotel-Metzgerei Wittmann in Neumarkt i. d. Oberpfalz, der erstmals seit fünf Jahren – damals in Passau – wieder an einem kompletten Wochenende stattfand.

Das exklusiv reservierte, bemerkenswerte, modernisierte im Frühjahr 2023 neueröffnete Hotel mit Metzgerei und Steak-Restaurant der Metzgerfamilie Wittmann bot am 8./9. Juni ideale Voraussetzungen für die wichtigste Verbandsveranstaltung im Jahr. Daher reiste ein beachtlicher Teil des Obermeister, Delegierten und Mitglieder schon am Samstagnachmittag an. Nachdem der Vorstand getagt hatte, gingen die Anwesenden zum „Klostersaal“ des Ev. Zentrums, in dem sie der Oberbürgermeister der Stadt, Markus Ochsenkühn, erwartete. Nach seinen Begrüßungsworten und denen von Landesinnungsmeister Konrad Ammon, ehrten beide gemeinsam mit der zu diesem Anlass extra angereisten amtierenden Bayerischen Weißwurstkönigin Elisabeth I. verdiente, langjährige Kollegen sowie zwei hoffnungsvolle Nachwuchskollegen.

Abwechlungsreicher Abend

WittmannAm Abend genossen Obermeister/-innen, Delegierte, Partner und Ehrengäste einen wunderbaren Abend mit lockerem Kollegenaustausch, fantastischen BBQ-Speisen – direkt aus der Küche und vom Buffet –, einem Karikaturisten und ausgelassener Stimmung mit Tanz und Livemusik. Auch der Münchner Obermeister Andy Gaßner griff zum Mikrofon und Weißwurstkönigin Elisabeth I. zur Gitarre. Zwischendurch führte Norbert Wittmann Interessierte in Gruppen durch seine „neue Welt“: den zuerst eröffneten Laden mit Graffiti-Kunst à la Weißwurst und Dry-age-Reifezelle, die Räume der Metzgerei wie Vorbereitung, Wurstküche und Verpackung, die top-ausgestattete Küche, die sein Sohn Tim Wittmann leitet und das Restaurant mit Bar und Rezeption, wo seine Tochter Jana Wittmann, eine gelernte Hotelfachfrau, das Sagen hat. „Hier ist jeder für seinen eigenen Bereich verantwortlich, meine Frau für den Laden und die Kinder und Schwiegerkinder auch“, betonte er. Beeindruckt waren die Gäste auch vom 1. Metzgerei- und Weißwurstmuseum, das mit imposanten und seltenen Ausstellungsstücken aus der Historie aufwartet.

Herausforderungen & Erfolge

Wer sich am Sonntagmorgen am ausgiebigen Frühstücksbuffet gestärkt hatte, war fit für den zweiten Tag mit Mitgliederversammlung inklusive der Neuwahlen im Tagungsbereich. Zahlreiche Partnerfirmen wie Vemag, AVO-Werke, Local-to-go, Handtmann oder Lehr Consulting Heidelberg standen bis zum Tagungsende im Restaurant für Fragen und Infos bereit. Konrad Ammon unterstrich in seiner achten Rede die politischen Herausforderungen, vor denen Deutschland, Europa und der Verband stehen. Er ging dabei auf die für den Verband wichtigsten Themen ein. Von der entscheidenden Frage „Woher kommt künftig unser Fleisch”, der Schlachtstättenstruktur, EU-Nachhaltigkeits-Berichtspflichten, MwSt-Erhöhung auf Fleisch – die man ablehnt –, die Situation bei den Tierärzten, den Bürokratieabbau bis hin zum Arbeitszeitgesetz.

„Ohne Bezug zur Realität, ohne Einbezug von Experten und Praktikern aus Handwerk und Mittelstand werden in Berlin und Brüssel Dinge beschlossen, die uns alle betreffen. Hier werden wir gegensteuern“, betonte er. Auch die Verbandsstruktur wird eine Kernaufgabe des neuen Landesvorstands sein. Für eine Kooperation mit den Landesverbänden Thüringen und Sachsen gaben die Delegierten einstimmig grünes Licht. Rückblickend auf seine zweite Amtszeit benannte Konrad Ammon Erfolge, wie die Nachwuchswerbekampagne „Butcher’s Tale“, die Einführung der Metzger-App und des Metzger-M, die sehr gute Vernetzung zu politischen Entscheidungsträgern, die Senkung der Fleischhygienegebühren, die Stärkung der bayrischen Metzgerfamilie als Gemeinschaft und das allgegenwärtige Engagement in den Innungen und der Mitarbeiter in Geschäftsstelle und Fleischerschule, was ihn für die dritte Amtszeit motiviert.

Wahl und Vorträge

WittmannBei den Neuwahlen von Vorstand, Ausschüssen und Gremien bestätigten die Delegierten mit 59 anwesenden Stimmanteilen Landesinnungsmeister Konrad Ammon und seinen Stellvertreter Werner Braun für fünf weitere Jahre im Amt. Auch der Landesvorstand – Christof Eck hatte sich entschuldigt – und die kooptierten Vorstandsmitglieder Analena Löhle, Georg Meyer und MdL Andreas Kaufmann erhielten einstimmige Zustimmungen bzw. Bestätigung in ihren Ämtern.

Als Gastreferent gab Jürgen Straub (Fleischerring eG), Informationen und Handlungsempfehlungen zur Entwicklung der novellierten F-Gase-Verordnung. Björn Hansen vom Partner B&L MedienGesellschaft berichtete über die Neuerungen der digitalen Temperaturerfassung in der HACCP-App, die gemeinsam auf den Weg gebracht wurde.

Die stv Geschäftsführerin Svenja Fries referierte zu Themen aus dem Lebensmittelrecht, etwa zur Zukunft der Fleischbeschau, „Dönerwurst“-Kennzeichnung und dem Zoonose-Kontrollprogramm „Handwerkliche Metzgereien“. Schulleiter Anton Schreistetter gab einen Einblick in die Arbeit der Fleischerschule Augsburg und zu anstehenden Investitionen. Beschlossen wurden auch der Jahresabschluss von Verband und GmbH zum 31.12.2023 sowie die Haushaltspläne 2024 und 2025. Im Juli folgt die Verleihung des Staatsehrenpreises, die nächste Obermeistertagung ist für den 6. November 2024 in Augsburg terminiert.
Text: Marco Theimer

Der Vorstand des Fleischerverband Bayern (v.li.):

Oberpfalz: Daniel Hirsch; Oberbayern: Michael Moser; Schwaben: Harald Münzinger; Niederbayern: Thomas Krinner; Landesinnungsmeister: Konrad Ammon, stv. Landesinnungsmeister: Werner Braun; Oberfranken: Thomas Köhn; Mittelfranken: Manfred Weber, nicht im Bild: Unterfranken: Christof Eck

Wittmann

Marco Theimer / Fleischnet

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