Die Raps-Gruppe blickt in diesem Jahr auf eine Erfolgsgeschichte zurück, die bis 1924 zurückreicht. Zum Jubiläum zeigt diese Rückschau die wichtigsten Meilensteine.
Der Apotheker Adalbert Raps fasst 1924 einen weitreichenden Entschluss: Fortan wird er sich ganz seiner Leidenschaft widmen, den Gewürzen. In Hamburg als damaligem Gewürzhandelszentrum Europas, gründet er das Unternehmen Raps & Co. und entwickelt ein Herstellungsverfahren für salzfreie Produkte. In seinen Notizbüchern arbeitet er Rezepturen aus, streicht oder ergänzt Zutaten und notiert akribisch Grammzahlen. Schon damals ein Vorreiter, überträgt er sein pharmazeutisches Wissen auf die Entwicklung von Rezepturen für Gewürzmischungen und legt so die Basis für die Qualität und den unverwechselbaren Geschmack, die die Produkte noch heute auszeichnen. Trotz schwieriger Nachkriegsjahre lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten: Bald exportiert das Unternehmen in die Schweiz und baut die Betriebsanlagen deutlich aus. Das Portfolio umfasst Würzmischungen für Fleisch- und Wurstwaren – auch salzarm und salzfrei – Konservierungsstoffe und Einzelgewürze.
Blick nach Bayern
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten und der Zweite Weltkrieg bringen große Verluste und Veränderungen: Gewürzimporte sind kaum noch möglich, das Betriebsgelände in Hamburg wird im Juli 1943 zerstört. Die Produktion läuft in einer stillgelegten Kuvertürenfabrik weiter, doch Adalbert Raps sucht nach einem weiteren Ausweichbetrieb. Er wird in seiner Heimat Bayern fündig. Ab November 1943…
Innovation und Ausbau
Die 1960er und 1970er-Jahre sind durch Investitionen in Verfahren und Anlagen sowie den Export geprägt. Eine Extraktionsanlage für ätherische Öle und Extrakte entsteht. Mit dem Biofrost-Kaltmahlverfahren erhöht das Unternehmen die Aromaausbeute deutlich und liefert Produkte sowie Spezialmischungen höchster Qualität. Neben der Schweiz als Exportmarkt gibt es bald eine viele Kunden in Österreich und Frankreich. Ab 1971 erscheint das Kundenmagazin „Würzstern“, das an mehr als 10.000 Metzgereibetriebe geht und über 40 Jahre ein unverzichtbarer Ratgeber sein wird. Als Adalbert Raps 1975 stirbt hinterlässt er ein florierendes Unternehmen. Aus seinem Nachlass entsteht die Adalbert-Raps-Stiftung, die bis heute in der Region Oberfranken sozial und gesellschaftlich Verantwortung übernimmt.
Die nächsten Generationen
Stillstand ist kein Thema. Nach dem Tod des Gründers übernehmen seine Neffe Horst Kühne und Waldemar Pfeiffer, ebenso ein langjähriger Wegbegleiter, das Ruder. Am neuen Standort in Kulmbach wird die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Dabei geben neue gesellschaftliche und kulinarische Entwicklungen den Ton an: Die Verbraucher entdecken neue Länderküchen…
Das neue Jahrtausend
Die nächste Generation steht bereit. 2005 übernimmt Frank Kühne die Geschäftsführung von seinem Vater, Horst Kühne. Heute führt Florian Knell als CEO die Raps-Gruppe, während Frank Kühne Vorsitzender des Beirats ist, der nach Waldemar Pfeiffers Tod gegründet wurde. Inzwischen ist das Unternehmen zum international tätigen Anbieter von Lebensmittelinhalts- und Zusatzstoffen geworden, obgleich die Tradition und der Fokus auf Gewürze, Würzmischungen und Marinaden weiterhin gepflegt wird. Dies drückt sich im neuen Corporate Design aus, das seit 2014 das Gesicht des Unternehmens…
Den ganzen Artikel lesen? Gerne hier in der Ausgabe 3/2024 von FH Fleischer-Handwerk:
https://blmedien.aflip.in/FH_Fleischer_Handwerk_3_2024.html#page/22
Wichtige Innovationen
– 1973: „Phoston“, Klassiker unter den flüssigen Kutterhilfsmitteln
– 1975: „Steakado“, Würzmittel für Braten, Kurzbraten, Grillartikel, Convenience-Spezialitäten
– 1976: „Senator Gold“, beliebteste Wurstwürzung
– 1983: erste Marinade der Marinox-Reihe: „Budapest“, die Basis vieler weiterer Varianten
– 1992: „Stabiloton“, erstes natürliches Antioxidationsmittel auf rein pflanzlicher Basis
– 1995: erste „Magic“-Marinade, All-In Marinade für Fleisch und Geflügel
– 2008: „Glutaclean“, alle Produkte kommen ohne herkömmliche Geschmacksverstärker aus
– 2014: „Vega Tex“, für die Herstellung pflanzlicher Alternativen
– 2021: „Plantfix“, für die Herstellung pflanzlicher Alternativen