Snacks sind die neuen Mahlzeiten. Wie Metzger und Bäcker von diesem Trend profitieren können, erfuhren 35 Teilnehmende des Snack-Workshops beim Schalenhersteller PricoPlex in Eresing. Metzger und Bäcker müssen ihr Angebot gesellschaftlichen Trends anpassen. Veranstalter waren neben dem Gastgeber PricoPlex die Wurst- und Schinkenmanufaktur Bedford, die „Snackprofis“, der Ofenhersteller Atollspeed und der Ladenbauer Aichinger. Die Teilnehmenden gingen nach einem kurzweiligen und kulinarisch abwechslungsreichen Tag mit vielen neuen Ideen für ihre Frischetheken nach Hause.
Wenige Zutaten genügen
Die Snack-Experten Stefan Klausmann (Bedford) – gelernter Metzger – und Sascha Wenderoth („Snackprofis“) führten durch den Workshop. Ihre Kernaussage: Der Kunde wünscht sich neue, kreative Snacks, die auch mittags noch appetitlich und frisch aussehen. Drei welke Salatblätter und eine wässerige Tomate auf einem Brötchen sorgen kaum für Begeisterungsstürme. Und ein Leberkäsbrötchen beim Metzger wird deshalb noch gekauft, da es oft kaum anderes gibt. Dabei ist es einfach, aus fünf Zutaten schnell einen tollen Snack zu machen, der lecker aussieht, die Verpackung nicht aufweicht und bekömmlich ist. Gutes Brot, ein Aufstrich, knackiger Salat oder Gurke, Käse, Schinken, Salami oder ein Patty als Hauptbelag, gekrönt mit Röstzwiebeln, Coleslaw, Reibekäse, Kräutern…
Appetit kommt mit Angebot
Stefan Klausmann gewährte interessante Einblicke in seinen Arbeitsalltag. „Vor kurzem war ich bei einem großen Filialisten, der sagte: ‚Mir bricht der Fleischumsatz weg, aber ich gewinne dafür im Snack-Bereich. Hier will ich investieren.‘ Das decke sich mit der Erfahrung der Bedford Wurst- & Schinkenmanufaktur, die gutes Wachstum im Snack-Bereich verzeichne. Er machte den Anwesenden Mut, diesen Weg zu gehen: „Man muss die Leute ein bisschen anfüttern. Vielleicht sucht der Kunde die Sachen noch gar nicht in ihrer Metzgerei oder Bäckerei, weil es sie bisher nicht gab.“ Der Appetit komme dann aber mit dem Angebot. Der Experte sprach sich zudem für Kooperationen zwischen Metzgern und Bäckern im Snack-Bereich aus.
Richtig präsentieren
Wichtig ist auch die Präsentation der Snacks. Denn der leckerste Snack bleibt liegen, wenn er in der Theke nicht attraktiv dargestellt wird. Beide betonten, dass ein Snack mit der Schnittseite bzw. offenen Seite zum Kunden hingelegt werden müsse. Denn: „Manch einem Kunden schmeckt keine Tomate. Sieht er sie beim Kauf nicht, ekelt er sich nachher beim Essen“, erklärte Stefan Klausmann. Eine gelungene Präsentation durch hochwertige Theken- und Schalenausstattung sei ebenso wichtig für den Erfolg. Das Auge isst nicht nur mit, es kauft auch mit. Dessen ist sich auch PricoPlex-Geschäftsführer Christin Priebe bewusst: „Wir wollen mit unseren optisch ansprechenden, langlebigen und nachhaltigen Schalen zu einer einladenden Thekenpräsentation beitragen. Snacks sind hier ein Faktor, der an Bedeutung gewinnt.“
Wenn ein Geschäft anders aussehe, etwa durch eine tolle Einrichtung, die passende Theke und eine begeisternde Snack-Auswahl, nehme dies der Kunde wahr. Die von der Optik angezogenen Kunden könne man im zweiten Schritt von der besseren Qualität seines Angebots überzeugen. Bei Snack-Profis riefen dazu auf, sich von der Theke des jeweils anderen Handwerks inspirieren zu lassen, über den Tellerrand zu blicken und weiter zu denken. „Oft treten Bäcker und Metzger in Kombiläden auf. Beide Handwerke können sich auch darüber hinaus die Bälle zuspielen und so im Bereich Gastronomie richtig Fuß fassen.“