2016 übernahm Metzgermeister Franz Richter eine Leipziger Fleischerei und baut den „Metzger Franz“ mit seiner Frau Sandy zur Marke aus – mit Fingerspitzengefühl für neue Standbeine.
In der Küche geht es hoch her. Gerade werden 80 Menüs portioniert und verpackt. Es wird gescherzt. Eine Mitarbeiterin grillt Zucchini und Co. für Antipasti, während ihr Kollege Rindfleisch in Stücke schneidet. Alle helfen zusammen, wenn eine große Auslieferung raus muss. Einer der beiden Fahrer beginnt die frisch zubereiteten Menü-Komponenten zu verladen. Auch Sandy Richter und eine der fünf Verkäuferinnen packen mit an. Hier im Stammhaus in der Konradstraße wird auch für die Filiale in der Simsonstraße im Leipziger Musikerviertel vorgekocht. Einer von insgesamt 17 Mitarbeitern regeneriert dann dort die Gerichte für den Mittagstisch. In der Produktion arbeiten neben Franz Richter zwei Fleischer und ein Lehrling. „Neulich war ein Youtuber da, der ein Video über unseren Alltag gemacht hat“, berichtet er.
Schon Oma führte Fleischerei
Seine Frau und er sind offen für neue Ideen. Gemeinsam führen sie die 2016 erworbene Fleischerei Scheinpflug in die Zukunft. Vom Magazin „Der Feinschmecker“ wurden sie wiederholt als eine der 500 besten Metzgereien Deutschlands ausgezeichnet. 2020 firmierte man zur GmbH um. Seine Frau ist Quereinsteigerin und kümmert sich neben dem Büro, um das Catering und den Laden.
Franz Richter stammt aus einer Metzger-Dynastie. „Meine Oma führte die Leipziger Fleischerei ihrer Eltern weiter, meinen Opa lernte sie auf der Fleischermesse kennen. Dessen Familie hatte eine Fleischerei in Markneukirchen bei Plauen. Gelernt habe ich bei meinem Onkel. Ich konnte gar nichts anderes werden als Fleischer, das war vorprogrammiert“, sagt er. Weil es in Sachsen schon eine Fleischerei Richter gibt, baut er sich als „Metzger Franz“ einen neuen Namen auf. „Da man im Osten von Fleischerei spricht, klingt Metzger dort besonders“, sagt er. Die Jahreszahl 1897 im Logo bezieht sich auf die eigene Familien-Dynastie.
Seit 2017/18 ist Franz Richter Regionalobermeister der Innung. „Es gibt immer weniger, die das machen wollen. Als meine Frau mir versprach, mich zu unterstützen, war für mich die Entscheidung gefallen“, sagt er. Dafür nimmt er Außentermine wahr und besucht langjährige Innungsmitglieder zum Jubiläum oder Geburtstag. Die Möglichkeit Dinge mit zu entscheiden, wohin die Reise gehen soll, schätzt er sehr: „Mir bedeutet es viel, die Innung nach außen zu repräsentieren.“
Catering ausbauen
Während sich das Unternehmen vor Corona auf die drei Säulen Mittagstisch, Ladengeschäft und Catering verteilte, liegt dieser Anteil heute bei 15 bis 20 %. „Wir würden gerne mehr große Veranstaltungen ausrichten. Der Aufwand, vor allem was die Personalkosten betrifft, ist für 50 Leute derselbe wie für 300“, erklärt er. Vorher machten 50 % der Auftraggeber städtische Firmen aus. Die kämen nun langsam wieder. Privatleute seien durch Energiekrise und Inflation zurückhaltender. „Unsere Stammkunden wissen, dass…
Die ganze Reportage über den “Metzger Franz” gibt es hier:
https://blmedien.aflip.in/FH_Fleischer_Handwerk_4_23.html#page/28