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Verpackungsmaschinen

VDMA: Maschinenbau in guter Position

Datum: 16.03.2023Quelle: VDMA Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen | Foto: VDMA Ort: Frankfurt am Main

Vor der interpack, die vom 4. bis zum 10. Mai 2023 in Düsseldorf stattfindet, befindet sich der deutsche Verpackungsmaschinenbau laut dem VDMA Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen in einer guten Verfassung. Der Produktionswert stieg 2022 trotz schwieriger Rahmenbedingungen geprägt durch anhaltende Lieferengpässe und Verunsicherungen in Europa in Folge des Ukrainekrieges auf 7,3 Mrd. Euro. Von der interpack erwarten die Unternehmen Impulse und freuen sich auf Besucher aus aller Welt sowie den persönlichen Austausch.

Wachstum von 4 %

2022 stieg die Produktion im Fachzweig Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes auf rund 15,4 Mrd. Euro. Das entspricht einem Wachstum von 4 % im Vorjahresvergleich. Damit übersteigt der viertgrößte Fachzweig des Maschinenbaus das Vor-Corona-Niveau 2019 in Höhe von 15,3 Mrd. Euro. Auf den Verpackungsmaschinenbau – die größte Ausstellergruppe der interpack – entfällt fast die Hälfte des Branchenumsatzes. 2022 wird die Produktion am Standort Deutschland nach bisher vorliegenden Daten um etwa 3 % auf 7,3 Mrd. Euro zulegen. Das Wachstum der Produktion hätte bei Verpackungsmaschinen wie im gesamten Maschinenbau größer ausfallen können. Gravierende Konjunkturbremse waren aber 2022 anhaltende Störungen der Lieferketten, so dass ein erheblicher Teil der Aufträge aus dem Jahr 2022 erst in diesem Jahr in Umsatz umgewandelt wird. Die Exporte sanken 2022 vor diesem Hintergrund sowie in Folge des Krieges in der Ukraine um 4 % unter das Vorjahresniveau.

Europa: Investitionszurückhaltung

Vor allem das Europa-Geschäft war von Unsicherheiten in Folge des Krieges, über die Entwicklung der Energieversorgung und Energiepreise geprägt. Die Lieferungen in die Region EU-27 sanken 2022 um 5 %. Deutliche Nachfragezuwächse aus bedeutenden Märkten, z. B. Frankreich, Spanien, Österreich konnten die Rückgänge in andere wichtige Märkte wie Polen, Italien oder Niederlande nicht ausgleichen. Die Lieferungen in die Region „Sonstiges Europa“ fielen um 13 % – der Liefereinbruch nach Russland um 45 % und in die Ukraine um 68 % konnte zum Teil durch eine deutlich steigende Nachfrage aus der Schweiz und dem Vereinigten Königreich kompensiert werden. Insgesamt entfielen auf die europäischen Länder 48 % der deutschen Verpackungsmaschinen-Exporte, davon gingen 34 % in EU-Länder.

Chinageschäft mit zweistelligem Zuwachs

Zweitwichtigste Absatzregion der deutschen Hersteller von Verpackungsmaschinen ist Asien mit einem Anteil von 19 %. China ist mit Abstand der wichtigste Markt. 2022 erreichten die Lieferungen dorthin einen Wert von 495 Mio. Euro – ein Zuwachs von 16 % gegenüber dem Vorjahr. Vor dem Hintergrund der Null-Covid-Politik und damit einhergehenden erschwerten Einreisebedingungen und langen Quarantäne-Zeiten für ausländisches Montage- und Servicepersonal war dies eine beachtliche Entwicklung und zeigt deutlich auf, dass Verpackungstechnik aus Deutschland dort nach wie vor sehr gefragt ist. Die größten Treiber für Investitionen sind die Erhöhung der Produktsicherheit und die Automatisierung der Produktionsprozesse, vor allem in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.

USA bleibt wichtigster Markt

16 % der deutschen Ausfuhren wurden 2022 nach Nordamerika geliefert. Die USA, seit vielen Jahren wichtigster Exportmarkt für die Verpackungsmaschinenhersteller, zeigte sich 2020 und auch 2021 anhaltend investitionsfreudig. Die deutschen Lieferungen dorthin stiegen in den ersten beiden Corona-Jahren um 17 respektive 15 % auf ein Allzeithoch 2021 von über 1 Mrd. Euro. Dieses sehr hohe Niveau wurde 2022 verfehlt; die Exporte sanken um 12 % auf 927 Mio. Euro. Auf die Regionen Lateinamerika sowie Afrika entfielen je 6 % des deutschen Außenhandels, auf die Region Naher Mittlere Osten 3 % und Australien-Ozeanien 2 %.

Marktperspektiven und Welthandel

Global wächst die Nachfrage nach verpackten Nahrungsmitteln kontinuierlich. Steigende Bevölkerungszahlen, Urbanisierung, zunehmender Wohlstand in vielen aufstrebenden Ländern sind Einflussfaktoren für eine steigende Nachfrage nach sicheren, haltbaren verpackten Lebensmitteln und Getränken. Nach Daten des britischen Marktforschungsinstituts Euromonitor International steigt der Absatz zwischen 2021 und 2026 um 14 % auf dann rund 5,3 Mrd. Tonnen. Davon profitieren nicht nur deutsche Unternehmen. Der internationale Handel mit Verpackungsmaschinen – berücksichtigt werden die Exportdaten von 52 Industrieländern – steigt seit Jahren kontinuierlich und kam 2021 auf einen Rekordwert von 23 Mrd. Euro. Deutschland ist mit einem Anteil von 26 % stärkstes Lieferland, gefolgt von Italien mit 23 %. Weitere Lieferländer sind China (9 %), Niederlande, USA, Schweiz, Spanien, Japan, Frankreich mit Anteilen zwischen 2 und 4 %.

Trotz der anhaltenden schwierigen Rahmenbedingungen 2022 sind die deutschen Unternehmen des Verpackungsmaschinenbaus bezogen auf die zukünftige Nachfrage optimistisch. Gemäß einer Konjunkturumfrage des VDMA erwartet die Branche im Jahr der interpack ein wieder deutlich stärkeres Wachstum.

Im Bild (v.l.n.r.): VDMA-Präsidium: Karl Haeusgen (VDMA-Präsident), Bertram Kawlath und Henrik Schunk (Vize-Präsidenten)

Im Profil: Der VDMA vertritt mehr als 3.500 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen insgesamt rund 3 Mio. Menschen in der EU-27, davon mehr als 1,2 Mio. allein in Deutschland. Damit ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt 770 Mrd. Euro. Rund 80 % der in der EU verkauften Maschinen stammen aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt.

Marco Theimer

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