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Ethischer Fleischkonsum – Teil 3

Datum: 12.09.2022Quelle: B&L MedienGesellschaft | Bilder: Maryna Solodka/Colourbox.de, Redefine Meat | Ort: München

Unter dem Motto „Nachhaltiger, ethischer Fleischkonsum: Ist kein Fleisch auch (k)eine Lösung?“ geht es imdritten Teil unserer Serie um Fleisch aus dem 3D-Drucker, wie es das Unternehmen Redefine Meat herstellt. Senior Vice President and Genereal Manager, EMEA Edwin Bark ist überzeugt: „Um mit Fleischalternativen auch Fleischliebhaber abzuholen, ist technische Innovation notwendig.“

Edwin Bark
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Redefine Meat sorgte auf der Internorga 2022 mit der Präsentation von rein vegetarischem „New Meat“, produziert mithilfe der 3D-Drucktechnologie, für Furore. Mehr zum „neuen Fleisch“ berichtet Edwin Bark – der Innovator, Senior Vice President and General Manager, EMEA.

Fleisch aus dem 3D-Drucker: Herr Bark, werden Fleischalternativen, wie Sie sie per 3D-Druck herstellen, bald „echtes“ Fleisch in der Ernährung ablösen?

Das wahre Problem ist nicht das Fleisch, sondern die Art und Weise, wie es produziert wird. Fleisch wird auch in Zukunft Teil unserer Ernährung sein, doch aufgrund des anhaltenden Wachstums der alternativen Fleischindustrie und der Einführung neuer technischer Innovationen kommen immer mehr pflanzliche Produkte auf den Markt, die Fleischliebhaber an den Tisch locken. Auch wenn dies ein Schritt in die richtige Richtung ist, um den weltweiten Fleischkonsum zu reduzieren und die Nachhaltigkeit zu erhöhen, wird es noch einige Zeit dauern, bis die gesamte Kuh durch schmackhafte pflanzliche Alternativen ersetzt wird.

Wäre es nicht besser, generell den Fleischkonsum zu reduzieren, statt sich von sehr hoch verarbeiteten Produkten zu ernähren?

Wie die meisten alternativen Fleischsorten haben unsere Produkte weniger Fett, weniger gesättigte Fettsäuren, kein Cholesterin und mehr Ballaststoffe als Fleisch – bei gleichem Proteingehalt. Nach unserer internen Bewertung verbrauchen wir außerdem 90 Prozent weniger Wasser, 95 Prozent weniger Land und stoßen 90 Prozent weniger CO2 aus.

Leider kann man pflanzliche Produkte nicht ohne Verarbeitung in alternative Fleischsorten verwandeln, aber das sollte nicht als Nachteil angesehen werden. Wie bei anderen Lebensmitteln, die bereits zu den alltäglichen Grundnahrungsmitteln gehören, nutzen wir die Verarbeitung der Zutaten, um das Produkt für den menschlichen Verzehr sicher, rückverfolgbar und transparent zu machen.

Wenn wir die Klimakrise aufhalten wollen, können wir nicht weiterleben, wie bisher. Redefine Meat arbeitet an einem völlig neuen Ansatz und hilft der Industrie, bessere Lösungen zu finden. Die Zukunft ist aufregend, in den kommenden Jahren werden immer mehr innovative Zutaten für 3D-gedrucktes Fleisch entwickelt werden, die unsere Produkte noch schmackhafter, gesünder und umweltfreundlicher machen werden.

Wie nahe sind Sie dank der 3D-Technologie der Fleischfaserstruktur bereits gekommen?

Der Geschmack ist eine Sache – aber die Muskelfasern einer Kuh nachzubilden, um die Struktur eines saftigen, ganzen Steaks zu erzeugen, ist eine Herausforderung, die die Hersteller alternativer Fleischsorten schon seit Jahrzehnten umtreibt.

Unter Verwendung patentierter Technologien und in enger Zusammenarbeit mit internationalen Spitzenköchen und Fleischexperten haben wir ein branchenprägendes New Meat-Produktportfolio entwickelt, das Hackfleischprodukte und ganze Fleischstücke umfasst, die den gleichen Geschmack, das gleiche Aroma und die gleiche Textur wie tierisches Fleisch haben. Diese Produkte sind jetzt in der Gastronomie im Vereinigten Königreich, Deutschland, den Niederlanden und Israel erhältlich. New Meat schmeckt meiner Meinung nach genauso köstlich wie das Fleisch, das alle Welt kennt und liebt.

Ihre Produkte kommen bereits in 200 israelischen Restaurants auf die Teller – wie ist die Akzeptanz?

Wir arbeiten mit Spitzenköchen in Israel, im Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Deutschland zusammen. Die Resonanz ist äußerst positiv, und bei Blindverkostungen mit potenziellen Kunden lautet die Reaktion immer: Ich kann nicht glauben, dass das kein Fleisch ist! Die Rückmeldungen belegen mit überwältigender Mehrheit, dass unsere Produkte in Bezug auf Schlüsselkriterien wie Geschmack, Textur und Kaugefühl mit Tierfleisch vergleichbar sind.

Wir haben vor Kurzem eine neue Partnerschaft mit The Pool und Bos Food in Deutschland bekannt gegeben und werden mit vielen weiteren Lebensmittelexperten zusammenarbeiten, um unsere Lebensmittelrevolution voranzutreiben.

Danke fürs Gespräch!

Das Interview führte Claudia Kirchner, Chefredakteurin GVmanager

Marco Theimer / Fleischnet

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