Zum zweiten Mal rückt die Appenzeller Siedwurst vom 12. bis 17. September 2022 in den Fokus Schweizer Feinschmecker und Liebhaber regionaltypischer Spezialitäten. Die Wurstspezialität zählt zu den bekanntesten geografisch geschützten Regionalprodukten der Schweiz. Sie ist ein prägender Teil der Appenzeller Kultur und wird traditionell aufgetischt zu politischen und gesellschaftlichen Anlässen. Als national bekannte Regionalspezialität ist sie ein Bestseller der Appenzeller Gastronomie und daher touristisch wertvoll.
Besondere Aktion
Das samtfeine, helle Brät der Siedwurst besteht aus Rindfleisch, Schweinefleisch und Speck mit garantierter Schweizer Herkunft. Gewürzt wird es mit Pfeffer, Salz und Knoblauch. Für den typischen Geschmack sorgt eine Prise Kümmel. Vom 12. bis 17. September, in der zweiten Appenzeller Siedwurst-Woche, machen zehn Metzgereien und Mitglieder der Sortenorganisation Appenzeller Fleischspezialitäten IGP ein Angebot: Wer dort vier Appenzeller Siedwürste IGP kauft, erhält dazu gratis eine Packung Hörnli (appenzellerisch: Mageroone) aus Schweizer Produktion.
Siedwurst-Menü
Damit hat man schon fast alles zusammen, um ein klassisches Siedwurst-Menü zuzubereiten. Für „Södwoscht, Chäsmageroone ond Öpfelmues“ braucht es außerdem Appenzeller Käse, Rahm, Butter und Zwiebeln sowie Äpfel und süßen Apfelsaft. Ein Gericht, das Erinnerungen weckt von einem gemütlichen „Zmittag“ in einem „urchigen“ Berggasthaus. Das Rezept, alle teilnehmenden Metzgereien und ihre Filialen zwischen Urnäsch und Walzenhausen finden Interessierte auf www.appenzeller-fleischspezialitaeten.ch
Im Profil: Die Sortenorganisation Appenzeller Fleischspezialitäten IGP vertritt die Interessen jener Fleischverarbeitungsbetriebe, welche die strengen Bedingungen für die Produktion der drei Spezialitäten Mostbröckli, Pantli und Siedwurst erfüllen. Sie organisiert die Zertifizierung und garantiert für die Einhaltung des anspruchsvollen Reglements. Aktuell hat die Organisation 16 Mitglieder aus den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und St. Gallen. In der Sortenkommission sitzen fünf Vertreter der Mitgliedsbetriebe. Die Geschäftsführung hat der Trägerverein Culinarium inne.
AOP und IGP
AOP ist die Abkürzung für Appellation d’Origine Protégée. Die deutsche Übersetzung lautet geschützte Ursprungsbezeichnung. In der Schweiz hat sich aber die französische Schreibweise durchgesetzt. Bedingung für das Garantiezeichen AOP ist, dass von den Rohstoffen bis zur Produktion alles aus einer klar eingegrenzten Ursprungsregion stammt. Beim BLW sind 21 AOP-Produkte registriert, darunter etwa der St. Galler Ribelmais AOP.
IGP ist die Abkürzung für Indication Géographique Protégée oder geschützte geografische Angabe. Es steht für traditionelle Produkte, die im Herkunftsgebiet entweder erzeugt, verarbeitet oder veredelt werden. Die Rohstoffe dafür dürfen im Gegensatz zur AOP auch aus anderen Regionen der Schweiz stammen. Das Kuhfleisch für das Appenzeller Mostbröckli IGP stammt also nicht zwingend aus dem Alpsteingebiet, aber in jedem Fall aus der Schweiz. Die Erklärung dafür ist nicht fehlender Wille, sondern fehlender Rohstoff. Da nur ausgesuchte Stücke den spezifischen Qualitätsanforderungen für die Produktion genügen, ließe sich die starke Nachfrage allein mit regionalem Fleisch nicht decken. Beim Bundesamt für Landwirtschaft sind aktuell 16 IGP-Produkte aus allen Teilen der Schweiz registriert, das bekannteste ist die St. Galler Bratwurst IGP.