Eine Fleischerin und 31 Fleischer holten sich an der 1. Bayerischen Fleischerschule in Landshut den ersehnten Meistertitel. Kursbeste wurden Silke Frick und Max Ponnath. Kursbeste wurden Silke Frick und Max Ponnath. „Als Gesellen habt’s uns weggegeben, als Meister habt’s uns wieder!“ So einfach lassen sich zwölf Wochen Büffeln und Prüfungserfolge in vier anspruchsvollen Theorie- und Praxisteilen zusammenfassen. Franz Xaver Sterr (19) aus Neukirchen bei Hl. Blut, einer von vier Klassensprechern des 448. Meisterkurses, dankte so Eltern, Arbeitgebern und Dozenten der 1. BFS für die Unterstützung in einer anstrengenden, aber auch fröhlichen Zeit.
Verschworene Gemeinschaft
Dass sich dabei ein „gemischter Haufen“ trotz Dialektunterschieden zusammenfand und eine verschworene Gemeinschaft bildete, bestätigte Silke Frick (27) aus Krauchenwies bei der Abschlussfeier. Florian Bäcker (27) aus Recklinghausen kündigte an, man werde den Kontakt und das entstandene Handwerks-Netzwerk weiter pflegen. Im Kurs fanden junge und erfahrene Fleisch-Profis aus Handwerk, Industrie und Handel aus Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Berlin zusammen – mit drei Kollegen aus Österreich und einem aus Luxemburg. Kurs-„Senior“ war Alexander Drews (37), der jüngste Teilnehmer Valentin Voderholzer (19).
Als Kursbeste wurden Silke Frick und Max Ponnath (24) aus Kemnath ausgezeichnet und erhielten neben einem an die Landshuter Hochzeit erinnernden Buchskranzerl Weiterbildungsgutscheine über 150 Euro für Kurse an der 1. BFS Landshut. Stellvertretend für die 16 Träger des Bayerischen Staatspreises aus Kursen im Jahr 2021 wurde Gilian Alena Kurz (21) aus Dinslaken geehrt. Wie tagesaktuell die Ausrichtung des 448. Kurses war, zeigt das Thema der zur Prüfung gehörenden Warenpräsentation: „Bavaria meets Ukraine“.
Kundenorientierung, Regionalität, Verlässlichkeit, Herkunftsgarantie
Als Festredner würdigte HWK-Vizepräsident Christian Läpple die Absolventen als „vereint in der Liebe zur Qualität“. Metzger stünden für Kundenorientierung und Verlässlichkeit. In ihrem Beruf drehe sich seit Jahrhunderten alles um Genuss. Verständnis für High-Tech-Geräte sei dabei heute ebenso gefragt wie Kreativität. Metzger seien „Allrounder“ und stünden für individuelle Angebote statt Fleisch als Massenware, für Regionalität und Herkunftsgarantie. Ihre Fortbildung in Fachbereichen von Betriebswirtschaft bis Schlachttierbeurteilung, von neuen, trendigen Rezepturen bis zu Biochemie sei genau die richtige Entscheidung gewesen und der Meistertitel eine wichtige Etappe im Berufsleben. Ob selbstständig oder als Führungskraft – diese Investition mache sich bezahlt, top-ausgebildete Fachkräfte seien gefragt. Sein Fazit: „Seien Sie stolz und selbstbewusst – Sie machen einen tollen Job!“
Bild (mitte): Schul-GeschäftsführerinBarbara Zinkl-Funk (r.) und HWK-Vizepräsident Christian Läpple (l.) gratulierten den Kursbesten Silke Frick (Krauchenwies) und Max Ponnath (Kemnath).