Trotz Umsatzsteigerung schwieriges Geschäft
Trotz einer Umsatzsteigerung von über einer Milliarde DKK gerät der Gewinn bei Danish Crown aufgrund von verhaltenen Märkten im Zuge von COVID-19, einer geringen Nachfrage aus China und der Inflation unter Druck.
Umstellung ist der bezeichnende Begriff für die Entwicklung von Danish Crown in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2021/22. Denn nach zweieinhalb Jahren mit enormer Nachfrage insbesondere aus China hat der dänische Konzern nun sowohl Vertrieb als auch Produktion umgestellt, um der Nachfrage aus Europa und anderen Ländern wie etwa den USA, Australien und Japan zunehmend gerecht werden zu können.
Komplizierte Umstellung auf westliche Märkte
„Es ist kein Geheimnis, dass diese Umstellung schwierig war, da wir gleichzeitig eine höhere Zufuhr von Schweinen seitens unserer Anteilseigner erlebten. Unsere Mitarbeiter haben fantastische Arbeit geleistet und sich durch die schwierigen Herausforderungen durchgearbeitet. Deshalb blicken wir nun auf ein Halbjahr zurück, in dem wir ein solides und akzeptables Ergebnis erwirtschaftet haben“, erläutert Jais Valeur, CEO von Danish Crown.
Danish Crown hat seinen Umsatz in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres um 3,6 Prozent von 28,9 auf 29,9 Mrd. Dänische Kronen (DKK) gesteigert. Gleichzeitig sind die Produktions- und Vertriebskosten um 4,8 Prozent auf 27,7 Mrd. DKK gestiegen. Dieser Anstieg schlägt sich im Ergebnis nach Steuern nieder, das von 1,3 Mrd. DKK auf 1,1 Mrd. DKK zurückgeht.
Gestiegene Kosten treffen auf schwache Märkte
Gleichzeitig hat sich der Inflationsdruck, der derzeit die globale Wirtschaftsagenda bestimmt und von dem auch Danish Crown nicht verschont bleibt, im ersten Halbjahr wesentlich stärker auf das Unternehmen ausgewirkt aus zunächst erwartet. Insbesondere die Kosten für Transport, Verpackung und Energie sind um etwa eine halbe Mrd. DKK höher ausgefallen.
„In den ersten Monaten des Geschäftsjahres war die Kombination aus anziehenden Kosten und schwachen Märkten unsere Realität. Vor diesem Hintergrund war es selbstverständlich schwierig, die erforderlichen Preiserhöhungen durchzusetzen. Zwar erhellt sich die Lage rund um COVID-19 in Europa nun allmählich, aber wir sind immer noch nicht dort, wo wir gerne wären, denn nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind nahezu alle Kosten weiter gestiegen“, so Jais Valeur.
Tochter DAT-Schaub wächst weiterhin im Rekordtempo
Während die Veredelungsunternehmen von Danish Crown aufgrund der höheren Kosten für Rohwaren, Verpackung, Transport und Energie sinkende Erträge hinnehmen müssen, setzt die Konzerntochter DAT-Schaub, die Schweineteile zur Herstellung von Erzeugnissen und Rohwaren für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie verwertet, ihr Wachstum weiter fort. Sowohl Aktivitäten als auch Umsatz sind gestiegen, und DAT-Schaub verzeichnet mit einem Wachstum um 17 Prozent abermals einen Rekordgewinn.
Im Berichtszeitraum ist der Rindfleischpreis markant gestiegen, getrieben insbesondere von einer positiven operativen Entwicklung und einem geringem Rindfleischangebot in Europa. Da sich sowohl die beiden Rinderschlachtbetriebe in Deutschland als auch die Konzerntochter Scan-Hide, die Viehhäute zu Leder verarbeitet, gut behaupten, ist Danish Crown Beef insgesamt gut aufgestellt.
Produkte auf pflanzlicher Basis neu bei Danish Crown
Im Januar brachte Danish Crown unter der Marke Den Grønne Slagter erstmals eine umfangreiche Serie von Produkten auf pflanzlicher Basis auf den Markt. Auch in Polen und Schweden verankern sich Sokolow bzw. KLS mit pflanzenbasierten Produkten an ihrem jeweiligen heimischen Markt weiter. Im Herbst ist eine Ausweitung des Sortiments um neue Produkte geplant.
„Unser solides Set-up stimmt uns sehr zuversichtlich, was die künftige Entwicklung anbelangt, obwohl wir nicht dort sind, wo wir gerne wären. Denn erstmals seit zehn Quartalen haben wir im ersten Quartal 2022 unsere Zielvorgabe nicht erfüllt, für Schweine einen Preis von 0,60 DKK über dem europäischen Index zu zahlen. Die massiven Preissteigerungen bei Futter und Energie setzen den landwirtschaftlichen Betrieben zu. Deshalb besteht unsere wichtigste Aufgabe darin, unsere Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen“, blick Jais Valeur voraus.
In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres lag Danish Crown 0,20 DKK über dem europäischen Index – vorausgesetzt, der Konzern leistet eine Gewinnausschüttung wie im Vorjahr.