Gutachten der EFSA im Rahmen des Programms „Vom Hof auf den Tisch“
Die Aufnahme von Energie, gesättigten Fettsäuren, Natrium und Zuckerzusatz/freiem Zucker ist zu hoch in Europa. Ihre Senkung würde dazu beitragen, chronische Krankheiten, die ihren Ursprung in einer ungesunden Ernährungsweise haben, zu bekämpfen. Im Gegensatz dazu ist die Aufnahme von Ballaststoffen und Kalium beim größten Teil der erwachsenen Bevölkerung in Europa zu niedrig, ihre Erhöhung würde zur besseren Gesundheit führen. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse eines wissenschaftlichen Gutachtens der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), das sich mit den Nährwertprofilen befasst und im April 2022 veröffentlicht wurde.
Die Ernährungsexperten der Behörde mit Sitz im italienischen Parma haben Lebensmittelbestandteile – sowohl die mit Nährstoffen als auch die ohne Nährstoffe – festgelegt, die wichtig für die öffentliche Gesundheit der Europäer sind. Weiter haben sie Lebensmittelgruppen ermittelt, die eine wichtige Rolle in der Ernährung in Europa spielen. Letztendlich haben sie auch wissenschaftliche Kriterien bestimmt, nach denen sich die Auswahl der Nährstoffen bei der Erstellung von Nährwertprofilen richten soll.
So geht es weiter: Überarbeitung der Rechtsvorschriften
Im Rahmen der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ beabsichtigt die Europäische Kommission, Ende 2022 eine Überarbeitung der bestehenden Rechtsvorschriften betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel vorzuschlagen. Der wissenschaftliche Beitrag der EFSA wird zusammen mit anderen von der Kommission gesammelten Nachweisen in den Vorschlag der Kommission einfließen. Interessenten können künftige Aktualisierungen verfolgen, die auf der Website der Kommission verfügbar sind.
Die EFSA agiert auf Initiative der Europäischen Kommission, die die Behörde um wissenschaftliche Beratung ersucht hat. Im Fokus stehen die Entwicklung eines künftigen europaweiten Systems für die Nährwertkennzeichnung auf der Packungsvorderseite sowie die Maßnahmen zur Beschränkung nährwert- oder gesundheitsbezogener Angaben zu Lebensmitteln.
Breites Engagement während der Konsultationen
Die EFSA veranlasste von November 2021 bis Januar 2022 eine öffentliche Konsultation zum Entwurf der Stellungnahme. Dies führte zu 529 Kommentaren von 83 Organisationen und Einzelpersonen in 21 Ländern.
Ana Afonso, Leiterin des Referats Nährwert- und Lebensmittelinnovation bei der EFSA: „Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns ihre Bemerkungen geschickt haben. Unsere Wissenschaftler haben sich mit jeden Kommentar und mit jeder Frage befasst. Ihr Beitrag hat uns dabei geholfen, den Umfang unserer Bewertung zu klären und unseren wissenschaftlichen Beitrag genauer von Faktoren abzugrenzen, die nicht in den Zuständigkeitsbereich der EFSA fallen.“