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Fleisch Teller

VDF: Nicht auf dem Teller regieren

Datum: 26.04.2022Quelle: VDF, Colourbox.de/Timolina | Ort: Bonn |

Fleischwirtschaft lehnt Konsumlenkung via Mehrwertsteuer ab

„Für 90 Prozent der deutschen Bevölkerung gehört Fleisch zu einer ausgewogenen Ernährung. Wer also Verbraucherinnen und Verbraucher entlasten möchte, muss dies in der ganzen Breite der Grundnahrungsmittel machen“, sagt Hubert Kelliger, Vorstand des Verbandes der Fleischwirtschaft (VDF). Eine generelle Senkung der Mehrwertsteuer bei Lebensmitteln sei ein gutes Instrument, um die Kosten des täglichen Einkaufs nicht weiter explodieren zu lassen.

Wenn es darum gehe, dass sich Menschen mit geringem Einkommen Grundnahrungsmittel weiterhin leisten können, müssten diese steuerlich auch weiterhin gleichbehandelt werden. „Eine Mehrwertsteuersenkung nur für Obst und Gemüse fördert einseitig die Produktion im Ausland, bei der wir keinen Einfluss auf die Produktionsbedingungen haben. Wer nur für Obst und Gemüse steuerliche Vorteile vorsieht, will den Menschen auf den Teller regieren und fördert gleichzeitig vor allem ausländische Hersteller“, so Kelliger weiter.

Obst und Gemüse: Deutschland von Importen abhängig

Grund dafür: Deutschland sei bei Obst und Gemüse in hohem Maße von Importen abhängig. So betrage der Selbstversorgungsgrad nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bei Obst nur etwa 20 Prozent und 36 Prozent bei Gemüse. Bei Tomaten seien es sogar nur 10 Prozent. Alleine hier seien 2021 mehr als 730.000 Tonnen importiert worden, um den heimischen Bedarf zu decken. „Eine abwechslungsreiche vegetarische/vegane Ernährung widerspricht dem Wunsch nach Regionalität und setzt darauf, dass ganzjährig in anderen Weltregionen für unsere Verbraucher Lebensmittel produziert werden“, betont Kelliger.

Auch gesundheitliche Aspekte lässt der Verband nicht gelten. Der Fleischkonsum sei in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig sei jedoch der Anteil übergewichtiger Menschen weiter gestiegen. Gesundheit sei ein komplexes Zusammenspiel vieler Faktoren. Dazu gehörten Vorsorge, medizinische Versorgung, Bewegung und natürlich auch eine ausgewogene Ernährung.

Christian Blümel / Fleischnet

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