In der Bratwurstgasse 1 am Trödelmarkt in Nürnberg eröffnete der Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V. das Nürnberger Bratwurstmuseum – nach Mühlhausen in Thüringen, das Zweite seiner Art in Deutschland.
Damit wurde die neue Heimatstätte der „kleinen Nürnberger“ auch im Stadtverzeichnis offiziell verortet. Die Bauzeit betrug mehr als sieben Monate. „Seit vielen Jahren besteht der Wunsch im Schutzverband ein eigenes Museum für die Nürnberger Bratwurst zu konzipieren. Durch Zufall entdeckten wir diese charmanten Räumlichkeiten mitten in der Nürnberger Altstadt in der direkten Umgebung zum neuen Zukunftsmuseum“, erklärt der 1. Vorsitzende Dr. Rainer Heimler. Eine halbe Million Euro wurde investiert, um die Ausgestaltung des Museums in einem attraktiven und zeitgemäßen Konzept umzusetzen. Die finanziellen Unterstützer sind vor allem die Familienunternehmen HoWe Wurstwaren, Gebrüder Kupfer, Schlütter´s Echte und Wolf Wurst, die sich auch um die Bewahrung der Historie und der Anerkennung des Metzgerhandwerks kümmern. Auf den Bildern zu sehen ist auch die 2. Vorsitzende des Schutzverbandes, Metzgermeisterin Nina Weiß (Bild unten, Weiss Genusswerkstatt & Catering).
Eintritt:
– Kinder bis 6 Jahren frei Erwachsene 3 €, ermäßigt 1,50 €
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10 bis 17 Uhr Samstag und Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Traditionelle Handwerkskunst
Auf 100 m² zeigt das Museum neben den hochmittelalterlichen Anfängen auch Sagen und Legenden, die über Jahre hinweg übermittelt wurden. Es gibt dem Besucher Einblick in die traditionelle Handwerkskunst der Nürnberger Metzger, veranschaulicht an Exponaten der Zwölfbrüderhausstiftung vom 14. bis 16. Jahrhundert sowie in historischen Metzgergerätschaften. Seit dem Mittelalter ist das Nürnberger Metzgerhandwerk für seine kleine Bratwurst verantwortlich. Erstmals urkundlich erwähnt wurden die Bratwürste im Buch des Nürnberger Rates der Jahre 1313/1314: „Alles Sweinelendenprät soll man in die Würste hacken“. Medien- und Hörstationen laden kleine Besucher ein, in die Geschichte einzutauchen. Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch, englisch) konzipiert. Im Eingangsbereich angeschlossen ist ein kleiner Shop-Bereich mit verschiedenen Artikeln, Geschenkideen und Mitbringsel rund um die Wurst.
Etwa 30 Nürnberger Metzgereien
Hergestellt werden die Nürnberger Bratwürste bis heute ausschließlich von Nürnberger Metzgerbetrieben, neben den vier industriellen Herstellern und weiteren Betrieben, zählen dazu einige mittelgroße Betriebe und natürlich die ca. 30 Nürnberger Metzgereien. Zur Herstellung der Nürnberger Bratwurst wird entsprechend der festgeschriebenen Rezeptur nur bestes grob entfettetes Schweinefleisch verwendet, das mit der typischen Majoran-Würzung verfeinert und im Schafsaitling auf 9 cm abgedreht wird. Das Museum zeigt diese bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts geltenden strengen Qualitäts- und Herstellungsrichtlinien für die Wurstherstellung. Seit 2003 stehen die Nürnberger Rostbratwürste unter dem Schutz der EU.
Der Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V. ist Betreiber des Museums. Planung und Konzeption wurde durch das Architekturbüro Peter Rudolf und das Atelier Schneider & Partner auf Basis der Sonderausstellung erstellt und auf die neuen Räumlichkeiten adaptiert. Die Agentur herzhaft ist für das Kommunikationskonzept und das Corporate Design verantwortlich.