Der wichtigste Punkt bei der Jahreshauptversammlung der Fleischer-Innung Allgäu war die Vorstandswahl, die erste nach der am 1. Januar 2017 in Kraft getretenen Fusion. Die schon länger bestehende Innung Allgäu (Zusammenschluss aus den Innungen Kempten/Oberallgäu und Lindau) und die Innungen Memmingen-Mindelheim, Kaufbeuren-Marktoberdorf und Füssen hatten sich zur großen Innung Allgäu zusammengeschlossen. Da die Amtszeit des Vorstands auf fünf Jahre festgelegt ist, waren nun erstmals Neuwahlen erforderlich. Dabei wurde ein deutliches Zeichen gesetzt: Die damals Gewählten haben offensichtlich alles richtig gemacht, denn die Mitglieder entschieden sich für Kontinuität und bestätigten den Vorstand einstimmig im Amt.
Das Team
Obermeister Georg Greiff wird weiterhin mit seinen vier stellvertretenden Obermeistern (in Klammern die Regionen, die sie repräsentieren) die Interessen der regionalen Innungsunternehmen vertreten: Karl Schuster (Kempten/Oberallgäu/Lindau), Christian Fischbach (Memmingen-Mindelheim), Elisabeth Schön (Kaufbeuren-Marktoberdorf) und Andreas Kaufmann (Füssen). Dem Vorstand der Fleischer-Innung gehören weiter an: Willi Giray (Lehrlingswart) und Michael Böckle (Schriftführer) sowie Christian Maischberger, Rainer Höbel, Remig Lutz und Hans-Peter Rauch. Neu dabei ist Christoph Keppeler.
Im seinem Tätigkeitsbericht befasste sich der Obermeister ausführlich mit den Corona-Jahren 2020 und 2021. Denn die Fleischerbetriebe hatten großen Anteil daran, während der Lockdowns die Versorgung der Bevölkerung mit frischen Produkten zu sichern. „Die Fleischer standen plötzlich vor einer unvorhersehbaren Herausforderung, die es zu meistern gab. Die Straßen waren leergefegt und die Laufkundschaft brach weg. Und unsere Hoffnung zu Beginn der Pandemie, dass der „Spuk“ in wenigen Wochen vorbei wäre, erfüllte sich nicht. Stattdessen kam eine Welle nach der anderen“, rief er an die beiden schweren Jahre den Mitgliedern in Erinnerung.
Unverständliche Steuerpolitik
Skeptisch seht der Obermeister auch die Zukunft: „Die aktuelle Preisexplosion und der Rohstoffmangel treffen auch die Metzger“, betonte Greiff. Dazu zählten nicht nur die steigenden Energiekosten, auch der Einkauf von Rohstoffen, wie Gewürze, Därme und Zusatzstoffe, verteuert sich. Greiff kritisierte in diesem Zusammenhang die „unverständliche Steuerpolitik der Regierung“. Unsicherheit und Unkalkulierbarkeit seien das größte Problem die Mitgliedsbetriebe. Gerade in schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, dass handwerkliche Fleischerbetriebe in der Region von der Bevölkerung stärker wahrgenommen werden. Zu diesem Zweck hatte die Fleischer-Innung bereits anlässlich der Fusion einen Marketing-Ausschuss ins Leben gerufen. Durch Aktionen, wie Radiowerbung oder die Entwicklung entsprechender Tragetaschen, soll der „Der Allgäuer Metzger“ zu einem Markenbegriff entwickelt werden. Die Mitglieder stimmten auch einhellig überein, für diese wichtige Maßnahmen Mittel bereitzustellen.
Geschäftsführer Voigt informierte über wichtige aktuelle Themen und ermunterte die Mitglieder, das umfangreiche Dienstleistungsangebot der Innung und Kreishandwerkerschaft zu nutzen. Denn durch Fachberatung bei Fragen oder Problemen ließen sich Fehler vermeiden, die kostspielig werden könnten. Ein Fachvortrag von Thomas Pratter (Cedos Handels GmbH, München) zum Thema „Individuelle Hygiene-Lösungen für das Handwerk“ rundete das Programm ab.
Im Bild (v.l.n.r,): Christian Fischbach, Elisabeth Schön, Karl Schuster, Obermeister Georg Greiff. Nicht auf dem Foto: Andreas Kaufmann.