25 Teilnehmer des 443. Kurs an der Fleischerschule Landshut absolvierten trotz strenger Corona-Vorgaben ihre Meisterprüfung erfolgreich. Die Meisterprüfung ist schon in „normalen“ Zeiten eine berufliche Hürde. In der Corona-Pandemie erst recht: Elf Wochen lang intensiv lernen bei 1,5 m Sicherheitsabstand zu den Kurskollegen, immer wieder Lüften der Räume, regelmäßiges Desinfizieren von Werkzeugen und Maschinen – und wenig Kontakte in der Freizeit. Trotzdem bestanden alle 22 deutschen und drei österreichischen Absolventen die von der HWK Niederbayern-Oberpfalz durchgeführte Prüfung.
Nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen sowie mit einem in Absprache mit dem Landshuter Gesundheitsamt entwickelten Hygienekonzept war der Kurs möglich: Die Teilnehmer bewegten sich in festen WG-Gruppen, in den Lehrsälen gab es nur Einzelplätze und bei den Prüfungen längere Zeitfenster zwischen einzelnen Teilnehmern. Wochenendheimfahrer aus dem Ausland mussten sich regelmäßig auf das Corona-Virus testen lassen.
Umfangreicher Lehrplan
20 Fleischer und zwei Fleischerinnen aus Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen, sowie drei Fleischhauer aus Österreich kamen zum Lernen an die Isar. Den weitesten Anreiseweg hatte mit 620 km Raphael Kalcher (40) aus Krefeld, den kürzesten mit 41 km Julia Wilke (36) aus Niederding bei Erding. Alle Absolventen/innen mussten sich in über 500 Unterrichtseinheiten nicht nur durch „trockene“ Themen von Buchführung und Lebensmittelhygiene bis zu Steuerrecht und Arbeitspädagogik in der Fachtheorie kämpfen. Der umfangreiche Lehrplan umfasste zudem im Praxisteil Themen von Zerlegen und Wurstproduktion bis zur Perfektionierung von Verkaufsgesprächen und Warenpräsentation. Die offizielle Freisprechung der erfolgreichen Absolventen/innen der Meisterprüfung erfolgte per Videobotschaft durch den HWK-Vizepräsidenten Christian Läpple.
Schönes Geschenk
Da die traditionelle Abschlussfeier mit Familien und Freunden coronabedingt entfallen musste, organisierte das 1.BFS-Team ein Fotoshooting. Schul-Geschäftsführerin Barbara Zinkl gratulierte: „Mit dem Meisterbrief haben sie sich schon einen Monat vor Weihnachten das schönste Geschenk gemacht.“ Sie rief dazu auf, sich für die Branche zu engagieren, „Mit Hand.Herz.Verstand“ und junge Leute für die Berufe im Fleischerhandwerk zu begeistern und auszubilden. Als kleine Wiedergutmachung für die harten Beschränkungen will man die Absolventen dieses Kurses nach der Corona-Krise zum Feiern zu einem großen Freiluft-Event einladen – je nach Lage der Dinge eventuell im Spätsommer 2021. Weitere Informationen zur Schule unter diesem Link.