EU: Neue Zahlen zum Verbrauch von Antibiotika in der Nutztierhaltung
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA (European Medicines Agency) hat die Statistiken zum Verbrauch von Antibiotika in der Nutztierhaltung für das Jahr 2018 veröffentlicht. Der so genannte ESVAC-Bericht (European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption) enthält die Verbrauchsdaten von 31 Ländern. Im EU-Durchschnitt betrug der Verbrauch 103,2 mg pro Kilogramm Tier. In den 25 Ländern, für die der Verbrauch seit 2011 erfasst wird, konnte er nach Angaben des Dänischen Fachverbands der Land- und Ernährungswirtschaft seither um gut ein Drittel gesenkt werden.
Da die meisten Länder ihren Verbrauch immer noch nicht nach Tierarten aufschlüsseln können, enthält der Bericht nur die Daten für alle Tierarten. In Dänemark lag der Verbrauch mit 38,2 mg pro kg Tier 60 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Unter den Ländern mit bedeutender Schweineproduktion weist Dänemark den eindeutig niedrigsten Verbrauch aus.
Reserveantibiotika sind außen vor
Dänemark und die übrigen skandinavischen Länder verwenden so gut wie keine Fluorchinolone bzw. Cephalosporine der dritten und vierten Generation. Beide sind in der Humanmedizin wichtigen Reserveantibiotika für die Behandlung lebensbedrohender Infektionen. In Dänemark wird auch das Reserveantibiotikum Colistin nicht mehr eingesetzt.
Der in vielen Ländern sinkende Verbrauch ist insgesamt positiv zu bewerten, obwohl eine Reihe von Ländern nach wie vor zu viele Antibiotika einsetzen. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Fluorchinolonen.