Die Inhaberin der Landfleischerei Koch in Calden in Nordhessen ist eine von zwölf Finalisten um den Hessischen Gründerpreis 2020. Lebensmittel und IT sind die Schwerpunkte der Unternehmen im Finale des Wettbewerbs. Schon das Halbfinale war doppelt spannend: Zum einen wegen der 44 Gründer/innen, die der 32-köpfigen, hessenweiten Jury ihre Geschäftsideen vorstellten. Aber auch die Veranstaltung selbst war in Corona-Zeiten herausfordernd. Daher hat sich Projektleiterin Elisabeth Neumann entschlossen, die Jurysitzung per Onlinekonferenz durchzuführen. Das Finale und die Preisverleihung am 27. November 2020 werden ebenfalls online veranstaltet.
Hoffnungsvolle Nachfolger
In der Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“, sind zwei Betriebe der Lebensmittelwirtschaft vertreten: Mit Christoph Jestätt hat die zehnte Generation den Hannheinehof in Fulda übernommen und produziert dort biologische und nachhaltige Lebensmittel. Auch Katharina Koch hat in Calden bei der seit 1877 bestehenden Landfleischerei Koch die innerfamiliäre Nachfolge in der fünften Generation angetreten und kräftig modernisiert. Timo Reinhardt fing im Malerbetrieb Balzer aus Marburg als Azubi an und führt ihn nun als Inhaber. Hier wird Integration groß geschrieben: drei der Beschäftigten stammen aus Afghanistan, Eritrea und Syrien.
Seit 2018 führt Katharina Koch, studierte Politikwissenschaftlerin und Fleischermeisterin, die Landmetzgerei im nordhessischen Calden. Die 34-Jährige ist Chefin von rund 20 Mitarbeitern. Darunter sind fünf Auszubildende. Die Spezialität des Betriebes ist die luftgetrocknete Ahle Wurst, die in Naturreifekammern aus Lehm in zahlreichen besonders klimatisierten Räumen unterm Dach – dem Wurstehimmel – reift. 2017 war der Betrieb die erste klimaneutrale Metzgerei in Hessen.
155 Bewerber im Wettbewerb
Aus allen Bewerbungen – 2020 waren es 155 und damit trotz Corona der dritte Bewerberrekord in Folge – haben 44 Unternehmen in den vier Kategorien (Innovative Geschäftsidee“, „Zukunftsfähige Nachfolge“, „Gesellschaftliche Wirkung“ sowie „Gründungen aus der Hochschule“) das Halbfinale erreicht. Dort pitchten sie online vor einer Jury, die je Kategorie drei, insgesamt also zwölf Finalisten auswählt. Diese treten im Finale gegeneinander an und werden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am Abend ausgezeichnet – unter anderem vom Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Gewinnen können Teilnehmer einen professionellen Unternehmensfilm, mediale Aufmerksamkeit, hochwertige Netzwerkkontakte sowie wertvolle Trainings. Der Hessische Gründerpreis wird seit 2003 verliehen. Weitere Informationen zu den Finalisten und dem Wettbewerb generell gibt es hier.