Seit 1985 konnte die Umweltbelastung pro Schwein in Dänemark halbiert werden
Nach Angaben des Dänischen Fachverbands der Land- & Ernährungswirtschaft wurden die Stickstoff- und Phosphor-Emissionen pro Kilogramm Schweinefleisch um rund 50, die Ammoniakverluste um 73 Prozent reduziert. In den Bereichen Tierwohl, Lebensmittelsicherheit, Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit sowie deren Zertifizierung will die dänische Schweinebranche durch zukunftweisende Strategien ihren Platz unter den weltweit führenden Anbietern behaupten. Umwelt- und Klimaschutz sollen dabei eine zentrale Rolle spielen.
Millionenschwere Investitionen in neue Technologien
Forschung und Innovation haben in der dänischen Schweinebranche Tradition und gewinnen weiter an Bedeutung. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen der dänischen Landwirtschaft – unter anderem zur Verbesserung des Tierschutzes – gehen alljährlich in die Millionen. Neue Technologien spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Automatisierung, Roboter, künstliche Intelligenz etc. können gut ausgebildetes und engagiertes Personal zwar nicht ersetzen, helfen aber, die richtigen Entscheidungen zu treffen und bei Bedarf rechtzeitig einzugreifen. Werden etwa auf diese Weise Verletzungen vermieden, ist dies ein wichtiger Beitrag zum Schutz und Wohl der Tiere.
„Im SEGES Pig Research Centre haben wir unter anderem herausgefunden, dass sich Ausbrüche von Schwanzbeißen durch eine bestimmte Schwanzstellung ankündigen. Mit diesem Wissen werden wir anhand von optischen Überwachungsverfahren in absehbarer Zukunft Frühwarnsysteme entwickeln können”, erklärt Entwicklungsleiter Jakob Lave vom SEGES Pig Research Centre im Dänischen Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft.
Überwachung der landwirtschaftlichen Produktion per Satellit
Auch Überwachung aus der Vogelperspektive – per Satellit – gewinnt für die Nachhaltigkeit und Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion an Bedeutung. Jakob Lave: „Alle vier Tage erfasst ein Satellit aus 800 Kilometern Höhe in vier Sekunden ein aussagekräftiges Bild von Dänemarks Ackerflächen. Unsere Forscher haben an der Entwicklung der Auswertungssoftware namens CropManager mitgewirkt. Damit können dänische Landwirte ihre Stickstoffzufuhr wesentlich präziser und bedarfsgerechter dosieren. Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung werden wir bald in der Lage sein, den Bedarf jeder einzelnen Pflanze zu ermitteln.”
Beim Einsatz neuer Technologien sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Beispielsweise könnte man anhand von Temperaturdaten auch Modelle für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln entwickeln. „Die Entwicklung der kommenden vier bis fünf Jahre wird uns unglaubliche Möglichkeiten eröffnen. Branchenübergreifende Kooperationen und Innovationen sowie das Teilen von Wissen und Daten werden weiter zunehmen. Die Landwirtschaft wird so ihren Klimaschutz und ihre Effizienz weiter optimieren können“, erklärt Entwicklungsleiter Jakob Lave.