n Bayerns Metzgereien ist eine Mund-Nasen-Bedeckung seit 27. April 2020 Pflicht. Nun fordern Handwerksverbände eine Lockerung der sog. Maskenpflicht – vor allem da, wo im Verkauf über die Theke gearbeitet wird. Dafür setzen sich der Fleischerverband Bayern und der bayerische Bäckerverband ein. „Unsere Betriebe tragen die Maskenpflicht mit, weil sie vorgeschrieben ist. Aber jeden Tag meldeten sich Betroffene bei uns mit der Bitte hier etwas zu ändern“, sagt Lars Bubnick, Geschäftsführer des Fleischerverband Bayern.
Die beiden bayerischen Handwerkverbände setzten sich bisher nicht nur vergeblich für die Abschaffung, sondern auch für Alternativen zur Maske ein, etwa für Gesichtsvisiere aus Plexiglas in verschiedenen Ausführungen (Faceshields), wie sie in anderen Bundesländern zum Teil zulässig sind. Steffen Schütze, Inhaber der Metzgerei Hack in Freising etwa trägt einen Mund-Nasen-Schutz – zwar mit der neuen „m“-Marke der bayerischen Metzger versehen – acht Stunden am Tag, doch das Atmen und Sprechen fällt ihm deutlich schwerer. Und eine seiner Mitarbeiterinnen klagte über Kreislaufprobleme.
Eigene Umfrage zur Maskenpflicht
Um ein noch genaueres Bild zur Maskenpflicht und dem Umgang damit zu erhalten, führte der Fleischerverband Bayern eine eigene Umfrage unter 444 Betrieben durch. Rund 80 % der Betriebe gaben an, dass die „Maske“ sie bei der täglichen Arbeit „sehr“ oder „im unerträglichen Maße“ behindert. Fast alle Betriebe gaben an, dass es bei den Mitarbeitern/innen im Verkauf zu gesundheitlichen Problemen durch die Maske gekommen sei, z. B. Schwindel, Atemprobleme, Heiserkeit oder Übelkeit. Daher ziehen es diese in Erwägung sich „eher krankschreiben“ zu lassen wie vor der Maskenpflicht.
Das Verkaufspersonal sei in fast allen bayerischen Metzgereien laut der Umfrage durch eine zusätzliche Plexiglasplatte (sog. Spuckschutz) vom Kunden getrennt. Ein zusätzlicher Abstand von den Kunden zur Bedientheke sowie Abstandsmarkierungen wurden von der Mehrzahl der Betriebe außerdem geschaffen. Und so ist es weiterhin das Bestreben dieser beiden bayerischen Handwerksverbände die Maskenpflicht zu lockern und sich an geeigneter Stelle bei den politischen Amtsträgern dafür einzusetzen. Laut BR-Anfrage zeige sich das Bayerische Wirtschaftsministerium gesprächsbereit, sofern sich das Infektionsgeschehen weiterhin positiv entwickelt.