Die Metzgerei Baumgartner aus Kirchheim bei München holte beim Metzger Cup den 1. Platz beim Sonderwettbewerb um den besten bayerischen Leberkäse. Auch 2019 gab es bei diesem erstmals ausgetragenen Qualitätswettbewerb – zuvor f-Qualitätsprüfung – einen solchen. Dabei prüften Juroren 130 Proben Leberkäse in allerlei Varianten: vom klassischen feinen über grobe Varianten, Stuttgarter oder weißen Leberkäse bis zu geschmackvollem Lauch-, Altmünchner-, Puszta- oder Pizzaleberkäse. 45 Gold-Proben schafften es ins Halbfinale. Sechs kamen ins Finale, drei schließlich aufs Siegertreppchen. Zweiter wurde die Metzgerei Einsle aus Bodenmais, Dritter die Metzgerei Angermann aus Aschau im Chiemgau.
Grundrezept vom Großvater
Geführt wird die Metzgerei Baumgartner heute in dritter Generation von Veronika Stenz und ihrem Mann Andreas Karasz. Vor 28 Jahren übergab ihr Großvater den Betrieb an die Eltern Rudi und Ingrid Stenz. Die Herstellung der Wurstspezialitäten findet in der zentralen Produktion in Kirchheim statt. Ab 3 Uhr früh steht Produktionsleiter Linus Harutunian in der Wurstküche. „Das Grundrezept stammt noch von meinem Großvater“, sagt Veronika Stenz. „Wir schlagen den Käse noch in die Form“, betont der Produktionsleiter. Eine geschmacksgebende Zutat für den Leberkäse ist Rindfleisch, das nur noch wenige Metzgereien für diese Rezeptur nutzen. Und noch etwas ist Andreas Karasz wichtig: „Wir verarbeiten das ganze Schwein – von Kopf bis Fuß“, sagt er. Beim Metzger Cup mit Gold ausgezeichnet wurden zwei weitere Spezialitäten: Trüffelleberwurst sowie Schinken der Woche. Es sei ihnen wichtig eine externe Meinung zu ihren Produkten einzuholen, so Veronika Stenz.
50 Jahre mobiler Metzger
Als Gründungsmitglied feierte die Metzgerei im Sommer 2019 ihr 50-jähriges Bestehen auf dem Wochenmarkt im Münchner Stadtteil Hasenbergl. „Die Qualität ist das Wichtigste, und das schätzen unsere Kunden seitdem ich hier das erste Mal stand“, sagte der Senior Erich Baumgartner (80) damals. Auf die Idee dazu kam er bei einem Urlaub in Italien. Zuvor betrieb die Familie eine Metzgerei in München-Untergiesing, bevor sie sich ganz auf das mobile Geschäft konzentrierte. Mittwochs bis samstags werden mehr als 70 Wurstspezialitäten an sieben Wochenmärkten in unterschiedlichen Stadtteilen verkauft (Blumenau, Fürstenried-West (2x), Hasenbergl, Kirchheim, Solln und Neuperlach) – jeweils vor- und nachmittags.