Im November 2019 zeigte sich die Stimmungslage in der Ernährungsindustrie weiterhin überwiegend zuversichtlich. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg um 4 % an.
Konjunktur: Im September erwirtschaftete die deutsche Ernährungsindustrie einen Umsatz von 15,6 Mrd. Euro. Damit steigerte die Ernährungsindustrie das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um 6,4 %. Das Umsatzergebnis resultierte aus einem Absatz- sowie einem Preisanstieg. Insgesamt stiegen die Absatzzahlen (Inland: + 5,2 %; Ausland: + 3,2 %) im Vorjahresvergleich. Die Preissteigerung im Inland betrug 1,5 %, im Ausland 2,5 %. Insgesamt wurden Lebensmittel im Wert von 5,2 Mrd. Euro exportiert – ein Anstieg von 5,7 % im Vorjahresvergleich. Zusätzlich bauten die Unternehmen ihre Produktion aus.
Geschäftsklima: Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im November 2019 zeigte sich die Stimmungslage bei den Lebensmittelherstellern weiterhin überwiegend zuversichtlich, auch wenn der Saldo des Geschäftsklimas zum dritten Mal in Folge Einbußen hinnehmen musste. Das Geschäftsklima verlor 2,6 Punkte und lag bei 8,5 Punkten. Auch die Beurteilung der eigenen Geschäftslage war leicht rückläufig, ebenso wie die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr. Die Entwicklung der Verkaufspreise wurde besser eingeschätzt als im Vorjahr.
Konsumklima & Verbraucherpreise
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Der Index fiel im November 2019 um 0,2 Punkte auf einen Saldo von 9,6 Punkten. Die Stimmung der Verbraucher war im November besser. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung legten zu. Die Anschaffungsneigung behauptete sich trotz geringer Einbuße nach wie vor sehr hohem Niveau. Daher fällt die Dezemberprognose der GfK mit einem Index von 9,7 Punkten besser aus als im Vormonat. Aufgrund anhaltender stabiler Situation am Arbeitsmarkt steht für die Konsumenten weiterhin der nachhaltige Genuss im Alltag im Fokus. Vor allem höherwertige Qualitätslebensmittel werden stark nachgefragt. Ein gemäßigter Preisrückgang stützt diesen Trend. So sanken die Lebensmittelpreise im Oktober 2019 um 0,4 %. Die allgemeinen Verbraucherpreise stiegen um 0,1 % an. Im Vorjahresvergleich konnte ein leichter Preisanstieg von 0,9 % im Bereich Lebensmittel verzeichnet werden.
Agrarrohstoffmärkte: Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten resultiert aus den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Oktober 2019 stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 2,8 Punkte (Indexwert: 89,8 Punkte) – ein Anstieg um 1,1 % im Vergleich zum Vorjahr.
Im Profil: Die Ernährungsindustrie ist mit rund 608.553 Beschäftigten in 6.119 Betrieben der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Sie versorgt 82 Mio. Verbraucher mit Lebensmitteln. Die Exportquote beträgt 33 %, d. h. auch weltweit schätzen Kunden die Qualität deutscher Produkte. Die Branche ist klein- und mittelständisch geprägt: 90 % der Unternehmen zählen hier zum Mittelstand. Weitere Informationen gibt es hier.