In seiner ersten Meldung 2019 bewertet die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) Konjunktur, Geschäftsklima und Konsumklima wie folgt. Im Oktober 2018 wuchs die deutsche Ernährungsindustrie um 3 % gegenüber dem Vorjahr und erreichte einen Umsatz von 15,9 Mrd. Euro. Die Hauptgründe für den Umsatzanstieg waren positive vorweihnachtliche Saisoneffekte bei den Nahrungsmittelherstellern sowie das anhaltend starke Inlandsgeschäft.
Aufgrund der stagnierenden Preisentwicklung war das Wachstum fast komplett auf ein Mengenwachstum zurückzuführen und der Absatz erhöhte sich um 3 % zum Vorjahr. 5,2 Mrd. Euro wurden im Auslandsgeschäft erwirtschaftet, wodurch der Exportumsatz um 0,7 % kleiner ausfiel als im Vorjahr. Die Lebensmittelhersteller folgten positiven Konjunkturanreizen zum Produktionsausbau und der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg um 1,1 %.
Die Preisentwicklung an den Agrarrohstoffmärkten ist das Ergebnis von Angebots- und Nachfrageschwankungen. Durch gute Ernten bei verschiedenen Rohstoffen sank der HWWI-Rohstoffindex für Nahrungs- und Genussmittel um 1,1 % zum Vormonat Oktober. Der Index war damit um 3,9 % unter dem Vorjahreswert. Die Rohstoffbeschaffung ist ein zentraler Kostenfaktor in der Lebensmittelproduktion. Steigende Kosten dort belasten die Erträge der Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus.
Ausblick auf das Geschäftsklima
Der jeden Monat erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Zum Jahresende 2018 kühlte sich das Geschäftsklima der Lebensmittelproduzenten ab. Mit einem Rückgang um 3,7 Punkten bewegte sich das Klima unter dem Niveau des Vormonates sowie des Vorjahres. Während die Unternehmen überaus zufrieden mit ihrer aktuellen Lage waren, herrschte starke Zurückhaltung bezüglich künftiger Geschäfte. Pessimistisch fielen die Exporterwartungen und die Produktionspläne aus. Die Entwicklung der Verkaufspreise schätzten die Lebensmittelhersteller hingegen positiv ein.
Im Dezember 2018 lag das Konsumklima in Deutschland bei 10,4 Punkten und sank um 0,2 Punkte gegenüber des Vormonats. Der Brexit, internationale Handelskonflikte und zurückhaltende Konjunkturerwartungen dämpften die Stimmung bei den Verbrauchern. Dennoch blieb der Konsum auf einem hohen Niveau, da der stabile Arbeitsmarkt für positive Einkommenserwartungen sorgte. Im November sanken die Lebensmittelpreise zum zweiten Mal in Folge, diesmal um 0,1 %. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten stiegen um 0,1 %. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Lebensmittelpreise um 1,6 % und die Verbraucherpreise um 2,3 %. Weitere Informationen gibt es hier.